Der Dünger für den heimischen Garten ist nicht nur eine Frage, die uns immer wieder gestellt wird, auch unter Hobbygärtnern dürfte das eines der am häufigsten diskutierten Theme sein. Die große Auswahl im Handel und die zusätzlichen Optionen wie bspw. den eigenen Humus zu produzieren bieten nahezu unendliche viele Möglichkeiten, den Pflanzen ausreichend Nährstoffe zuzuführen. Aber welcher Dünger ist wirklich ideal? Sollte man zu Volldünger greifen oder lieber Spezialdünger nehmen? Im heutigen Beitrag geben wir Tipps rund um das Thema Düngung im Garten.
Braucht der Boden überhaupt Nährstoffe?
Bevor man sich für einen Dünger entscheidet sollte man stets erst prüfen, ob der Boden überhaupt zusätzliche Nährstoffe benötigt. Wir empfehlen dafür eine Bodenanalyse, die bspw. beim LUFA für wenig Geld durchgeführt werden kann. Dann hat man einen guten Überblick über die im Boden vorhandenen Nährstoffe, kann gezielt düngen und spart so viel oftmals Geld für unnötiges Düngen und schont gleichzeitig die Umwelt, indem unnötige Belastungen durch Überdüngung vermieden werden. Leider ist es immer noch so, dass die überwiegende Mehrheit der Hobbygärtner zu einer Überdüngung des Bodens neigt, insbesondere mit Phosphat wird sehr häufig und zu viel gedüngt.
Unterschiede zwischen organischen und mineralischen Düngern
Hat man eine Nährstoffanalyse und weiß, was dem Boden fehlt, steht die erste, grundlegende Entscheidung an: Möchte man organischen oder mineralischen Dünger einsetzen? Ein großer Unterschied zwischen den beiden Düngersorten ist die Zeit bis zum Einsetzen der Wirkung: Während mineralischer Dünger häufig schon recht schnell viele Nährstoffe freisetzt, muss organische Dünger in der Regel erste von Mikroorganismen abgebaut werden. Typischer Beispiele für organische Dünger sind Hornspäne oder Hornmehl, wobei letzteres schneller abgebaut und zur Nährstoffversorgung genutzt werden kann, weil das Granulat bereits feiner ist. Auch mineralische Dünger gibt es mit einer sogenannten Depotwirkung, die dann entsprechend über einen längeren Zeitraum Nährstoffe freigeben.
Volldünger oder Spezialdünger – was ist die bessere Alternative?

ielle Dünger für bestimmte Pflanzen – wie hier bspw. Rhododendron catawbiense ‘Album’ / Catawba-Rhododendron ‘Album’ – können sinnvoll sein
Neben den sogenannten Volldüngern, die ein breites Nährstoffspektrum aufweisen, gibt es im Handel ebenso zahlreiche Spezialdünger für bestimmte Pflanzen oder Pflanzentypen (Dünger für Rhododendron, Heckenpflanzen-Dünger, spezielle Dünger für Rosen usw.). Um hier eine Entscheidung treffen zu können, verweisen wir wieder auf unseren Tipp vom Anfang: Wenn man den Nährstoffgehalt des Bodens kennt und ebenso den Nährstoffbedarf der Gartenpflanzen berücksichtigt, kann man gezielt Dünger einsetzen und so Geld sparen und unnötige Umweltbelastungen durch Überdüngung vermeiden. Wer allerdings den Nährstoffgehalt des Bodens nicht kennt, ist mit einer vorsichtigen Gabe von Volldünger in der Regel nicht schlecht beraten. Selbstverständlich sollte der jeweilige Düngebedarf der Gartenpflanzen berücksichtigt werden.
Kompost als Düngeralternative – mit Vor- und Nachteilen
Prinzipiell kann Kompost ein sehr guter Dünger sein und durch die Verwendung von organischen Materialien führt man die Nährstoffe wieder dem natürlichen Kreislauf zu, was aus ökologischer Perspektive zu begrüßen ist. Allerdings hat Kompost auch gegenüber den Düngern aus dem Handel einen wichtigen Nachteil, denn man hat keine Informationen über den Nährstoffgehalt. Entsprechend ist es ideal, diesen auf den Nährstoffgehalt überprüfen zu lassen, so dass man sichergehen kann, mit der Kompostdüngung den Pflanzen weder zu wenig, aber ebenso nicht zu viel Nährstoffe zukommen zu lassen.
Dies sind nur einige Aspekte, die beim Düngen berücksichtigt werden sollen. Neben den Düngerarten ist auch der Zeitpunkt ein wichtiger Faktor beim Düngen. Wann welcher Dünger gegeben werden sollte, erfahren Sie z. B. regelmäßig in unserem Jahreskalender der Gartenpflege, wo wir Monat für Monat die aktuellen Tipps und Empfehlungen für einen schönen Garten geben.