Mit dem Oktober wird typischerweise der Herbst eingeläutet und schickt der Winter schon erste Vorboten. Auch wenn der gesamte Sommer nicht so sonnig und heiß wie in den vergangenen Jahren war, im Oktober findet meistens der endgültige Umschwung von Sommer auf Winter statt. Damit sind nicht nur erste Nachtfröste möglich, sogar der erste Schnee kann in einigen Regionen Deutschland die Landschaft weiß färben. Entsprechend müssen jetzt besonders die höhergelegenen Gebiete sich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und erste Pflanzen winterfest machen. Neben den Wintervorbereitungen beginnen ab Oktober zahlreiche Laubbäume und Sträucher das herbstlich gefärbte Laub abzuwerfen und damit startet die ideale Pflanzzeit für diese Gehölze, die dann sogar als günstige Wurzelware verfügbar sind. Ebenso ist im Oktober ein wichtiger Monat für Rosenfreunde, denn die “Königinnen der Blumen” können jetzt auch wurzelnackt gepflanzt werden.
Jetzt ist die perfekte Pflanzzeit
Im Oktober sind so gut wie alle Pflanzensorten liefer- und pflanzbar, wie der Überblick der Pflanzzeiten zeigt. Entsprechend ist der Oktober ein optimaler Monat, wenn man größere Veränderungen am Garten plant – sowohl in Bezug auf Neupflanzungen wie auch Umpflanzungen. Zudem sind weitere Veränderungen im Garten möglich, denn jetzt endet am 30. September die Zeit, in der größere Rückschnitte aufgrund des Vogel- und Brutschutzes nicht erlaubt sind, also zum Beispiel starke Rückschnitte wieder erlaubt.
Temperaturen im Oktober bieten ideale Bedingungen für Gartenarbeiten
In weiten Teilen Deutschlands sind die Temperaturen im Oktober noch vergleichsweise mild, so dass der Boden „offen“ ist – nicht zu warm, aber ebenso nicht gefroren. Während man die Pflanzen bei einem gefrorenen nicht mehr pflanzen Boden kann, bietet der Oktober vielerorts perfekte Rahmenbedingungen für Pflanzarbeiten. Jetzt sorgt das oftmals milde Klima dafür, dass sich Garten- und Heckenpflanzen bei den Oktobertemperaturen noch gut am neuen Standort akklimatisieren und auf den kommenden Winter vorbereiten können.
Wurzelnackte Heckenpflanzen / Wurzelware verfügbar
Neben der beliebten Freiland- oder Ballenware bei immergrünen Heckenpflanzen (also den Heckenpflanzen mit einem Wurzelballen) ist ab Mitte Oktober die sogenannte wurzelnackte Ware (ebenso Wurzelware genannt) pflanzbar und damit wird die Hochsaison für Neupflanzungen im Garten eingeläutet. Die bei vielen Hobbygärtnern beliebten laubabwerfenden Heckenpflanzen, wie bspw. Hainbuche, Rotbuche oder der Liguster sind im Oktober günstig als Wurzelware zu bekommen.
Preislich besonders attraktiv
Diese Art der Heckenpflanzen sind besonders bei großen Aufforstungen oder langen Hecken eine preiswerte Alternative zu normaler Ballen- oder Containerware. Ab Mitte Oktober beginnt zudem die perfekte Pflanzzeit für die allermeisten Laub- und Obstbäume. Nachdem sich viele Laubgehölze im September noch einmal in wunderbaren Farben gezeigt haben und in Deutschland regelrecht ein Indian Summer zu genießen ist, verlieren sie nun ihr Laub. Gleiches gilt für die Obstbäume, die nach der letzten Ernte im September normalerweise das Blattwerk abwerfen und ebenso damit verpflanzt werden können.
Oktober ist ideale Pflanzzeit für wurzelnackte Rosen
Die Königin der Blumen, die Rose, kann nun als wurzelnackte Variante gepflanzt werden. Die an vielen Standorten noch milden Temperaturen können die Rosen nutzen, um sich am neuen Standort gut einzuwurzeln. Im nächsten Frühjahr haben sie dann die Möglichkeit, direkt mit voller Kraft und Schönheit auszutreiben und mit wunderbarer Blütenpracht zu begeistern.
Robuste Stauden-Sorten ebenfalls im Oktober auspflanzen
Neben dem September ist der Oktober ein geeigneter Zeitpunkt, um die etwas robusteren Staudensorten auszupflanzen. Bei empfindlicheren Stauden-Sorten, wie bspw. den Astern oder Farnen, ist es je nach individuellem Standort ratsam, auf das Frühjahr zu warten. Die übrigen Staudensorten nutzen, ähnlich wie die Rosen, die oftmals noch sehr milden Temperaturen im Oktober, um sich am neuen Standort zu akklimatisieren und kräftige Wurzeln auszubilden. So überstehen diese Stauden nicht nur den Winter ohne Probleme, sondern schaffen sich eine gute Basis für ein tolles Wachstum im nächsten Frühjahr. Je nach Region ist ein Winterschutz für Stauden ab November notwendig – im Oktober kann man sich noch am wunderschönen Anblick der Stauden erfreuen.
Frostempfindliche Obstgehölze am besten im Frühjahr pflanzen
Ein Tipp für die Neupflanzung frostempfindlicher Obstgehölze: Diese sollten eher im Frühjahr gepflanzt werden, damit diese Pflanzen nicht sofort strenger Kälte ausgesetzt werden. Für alle anderen Obstgehölze ist Mitte Oktober bis Mitte November der ideale Pflanzzeitraum (neben dem Frühjahr).
Sensible Kübelpflanzen jetzt winterfest machen
Wenngleich im Oktober Dauerfröste eher selten sind und primär in höheren Regionen vorkommen, einzelne frostige Temperaturen können im Oktober immer mal wieder auftreten und selbst Schneefälle sind in mittleren und höheren Gebieten keine Seltenheit. Welche Temperaturen eine Pflanze wirklich aushalten muss und wie stark eine Pflanze mit Frost zu kämpfen hat, hängt dabei nicht nur von der regionalen Beschaffenheit – also dem sogenannten Makroklima – ab, sondern ebenso stark vom sogenannten Mikroklima einer Pflanze. Individueller Standort, Windexposition usw. sind hier einige der Faktoren, die dieses Mikroklima einer Pflanze beeinflussen können. In einem Beitrag zur Winterhärte bei Gartenpflanzen haben wir detailliert die Faktoren erläutert, die das Mikroklima einer Pflanze beeinflussen können.
Pflanzen auf Balkon und Terrasse winterfest machen
Da es in einigen Regionen Deutschlands im Oktober schon zu ersten strengen Nachtfrösten kommen kann, sollte man für die Kübelpflanzen auf Balkon oder Terrasse erste Wintervorbereitungen treffen, damit man im wahrsten Sinne des Wortes nicht vom Winter “eiskalt” erwischt wird.
Winterharte Kübelpflanzen müssen ebenfalls geschützt werden
Viele Kübelpflanzen gelten zwar als „winterhart“ und den Winter über im Freien bleiben können, sollten aber dennoch auf die kalte Jahreszeit vorbereitet und vor extremer Kälte geschützt werden. Mit wenigen Handgriffen kann man winterharte Kübelpflanzen auf die kalte Jahreszeit vorbereiten: Eine Stroh- oder Zweigabdeckung auf der Erde verteilen und den Pflanzkübel selbst auf Styropor oder eine Holzscheibe stellen, damit die Kälte nicht von unten den Topf durchdringen kann. Noppenfolie oder ein Vlies können zudem bei starker Kälte die Grünmasse schützen und zudem ein Austrocknen der Pflanze verhindern.
Der richtige Standort, um Kübelpflanzen zu überwintern
Bei der Wahl des richtigen Standortes für den Winter ist ein windgeschützter Standort in Hausnähe empfehlenswert. Viele Tipps, wie man Kübelpflanzen am besten auf den Winter vorbereitet, finden Sie auch hier. Für nicht winterharte Kübelpflanzen (bspw. mediterrane Gehölze oder viele exotische Pflanzen) gilt, dass sie entweder in der Garage oder im Keller überwintern sollten, um vor Frost und Kälte geschützt zu sein. Allerdings muss man bei immergrünen Kübelpflanzen darauf achten, dass sie nicht zu dunkel stehen, denn diese Pflanzen benötigen im Winter noch ausreichend Licht für die Photosynthese.
Rasenpflege – Noch einmal mähen & Laub entfernen
Im Oktober ist in den meisten Regionen Deutschlands der normale Rasen bereits im „Wintermodus“, d.h. der Rasen hat sein Wachstum schon auf ein Minimum zurückgefahren und nur noch selten muss der Rasen gemäht werden. Wenn man bspw. einen Mähroboter nutzt, kann dieser nun auch in die verdiente Winterpause geschickt werden.
Vertikutieren vor dem Winter
Als gute Wintervorbereitung kann der Rasen jetzt zudem noch einmal vertikutiert werden. Eine starke Vermoosung oder Verfilzung führt eher dazu, dass der Rasen nicht so gut durch den Winter kommt. Die meiste Arbeit macht im Oktober bei der Rasenpflege das herabfallende Herbstlaub. Das Laub sollte regelmäßig vom Rasen entfernt werden, weil es unter einer Laubdecke schnell zu Fäulnis etc. kommt, was dem Rasen nachhaltig schaden kann. Gleichzeitig kann man mit dem Laub sehr gut neuen Humus für das Frühjahr produzieren – Details dazu gibt es hier, wie man Herbstlaub kompostieren kann. Wer sich die Rasenpflege sparen möchte, kann auch als Alternative über Kunstrasen im Garten nachdenken.
Winterquartiere für die Igel & andere Kleintiere im Garten mit Schnittgut und Herbstlaub
Mit der kalten Jahreszeit sollte man neben den Gartenpflanzen ebenso an die heimische Fauna denken, denn diese freut sich ebenso über eine gemütliche „Winterunterkunft“. Bei Vögeln haben sich zum Beispiel Nistkästen etabliert und viele Gartenfreunde gewähren den gefiederten Freunden mit dem einen oder anderen Nistkasten einen willkommenen Unterschlupf für die frostigen Tage.
Laubhaufen, Zweige und vieles mehr – ein “unaufgeräumter” Garten freut Kleintiere
Andere tierische Gartenbewohner freuen sich ebenfalls über ein Angebot von Winterquartieren. Für Igel und andere Nützlinge ist es bspw. ideal, Zweige, kleine Laubhaufen etc. nicht komplett zu entfernen, sondern an der einen oder anderen Stelle im Garten zu belassen. Dort richten sich die Tiere dann ein wohliges Winterlager ein und kommen gut durch die kalte Jahreszeit.