Auch in diesem Jahr zeichnet sich, ähnlich wie in den letzten Jahren, eine mögliche Trockenheit ab. Während in den ersten Monaten des Jahres relativ viel geregnet hat, war der April eigentlich überall viel zu trocken. Wenn sich die Entwicklung so fortsetzt könnte das das dritte, trockene Jahr in Folge werden. Daher muss man jetzt schon ein Auge auf eine ausreichend Bewässerung haben. Anfang Mai bis zu den Eisheiligen (die immer vom 11.-14. Mai sind) können immer noch Nachtfröste auftreten, so dass man bei sensiblen Gartenpflanzen bis nach den Eisheiligen warten sollte, bis man sie wieder auspflanzt. Spätestens ab Mitte Mai, also nach den Eisheiligen, beginnt dann die Hochsaison für zahlreiche Sträucher und Stauden, die sonst bei Minustemperaturen schnell Probleme bekommen würden. Neben dem Bewässern, was nach den beiden viel zu trockenen Sommern auch heuer wohl wieder eine wichtige Aufgabe sein wird, ist im Mai gerade die Pflanzenpflege eine der wichtigsten Gartenarbeiten: Rückschnitt, Düngung und bspw. die Rosenpflege sollten auf keiner ToDo-Liste von Hobbygärtnern fehlen. Kübelpflanzen, die den Winter über im Haus oder in einem anderen Winterschutz verbracht haben, können jetzt wieder ausgepflanzt werden.
Das Dauerthema der letzten Jahre: Bewässerung
Zwar hat es im Januar und Februar recht viel geregnet, dennoch fehlt dem Boden schon wieder vielorts ausreichend Wasser. Nach den beiden extrem trockenen Sommern 2018 und 2019 zeichnet sich nach inzwischen fast einem Monat ohne ausdauernde Niederschläge ein ähnliches Bild ab. Entsprechend muss man jetzt – und wenn die Regenfälle über den kommenden Sommer ausbleiben – immer die Bewässerung im Auge behalten und bei Trockenperioden regelmäßig bewässern, um die Gartenpflanzen ausreichend zu versorgen.
Wie bewässert man richtig?

Bewässerung am besten mit Regenwasser
Um die Gartenpflanzen optimal zu bewässern, sollte man einige Tipps und Tricks beachten. Angefangen von der Wassermenge über das richtige Wasser bis hin zur optimalen Uhrzeit und der Art der Bewässerung kann man auch hier viel richtig (oder falsch) machen. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass Regenwasser die beste Wahl ist. In Trockenzeiten kann man natürlich ebenso auf Brunnen- oder Leitungswasser zurückgreifen. Beim Gießen selbst sollten weniger die Blätter, sondern eher die Wurzeln im Mittelpunkt stehen, denn darüber nehmen die Pflanzen das Wasser auf. Die optimale Tageszeit sind die frühen Morgenstunden. Weitere Details und Tipps zur richtigen Bewässerung findet man auch in einem speziellen Beitrag zu dem Thema: Tipps zur richtigen Bewässerung im Garten.
Sensible Gartenpflanzen erst nach den Eisheiligen auspflanzen
Der April ist von den Temperaturen oftmals wenig berechenbar und daher ist es empfehlenswert, mit dem Auspflanzen temperatursensibler Pflanzen (viele exotische und mediterrane Pflanzen zählen dazu) die Eisheiligen abzuwarten. Ab Mitte Mai ist dann der passende Zeitpunkt gekommen, an dem man diese Sträucher, Gehölze und Stauden in den Garten pflanzen kann bzw. ab diesem Zeitpunkt kann man Kübelpflanzen wieder über Nacht in den Garten stellen.
Pflanzsaison für Freilandware neigt sich dem Ende zu
Für viele andere Gartenpflanzen, besonders einige Heckenpflanzen-Sorten, geht die Pflanzsaison Ende April / Anfang Mai schon wieder dem Ende entgegen: Wurzelnackte, laubabwerfende Heckenpflanzen und Kirschlorbeer (als sogenannte Ballen- oder Freilandware) stehen schon kurz vor dem Austrieb und sind daher nur noch sehr eingeschränkt zur Pflanzung geeignet. Ein Verpflanzen (aus dem Feld der Baumschule in den eigenen Garten) bedeutet für diese Heckenpflanzen immer sehr viel Stress und kurz vor dem Neuaustrieb sollte man diesen Stress für Pflanzen vermeiden. Möchte man jetzt trotzdem noch eine neue Hecke bspw. aus Kirschlorbeer oder laubabwerfenden Heckenpflanzen setzen, ist die sogenannten Containerware / Topfware die beste Alternative.
Containerpflanzen ganzjährig pflanzbar
Containerpflanzen sind im Gegensatz zu Freiland- oder Ballenware das ganze Jahr über verfügbar und können entsprechend ganzjährig gepflanzt werden. Ein weiterer Vorteil von Containerpflanzen ist, dass man diese Heckenpflanzen nach dem Einpflanzen nicht zurückschneiden muss (im Gegensatz zu Ballenware, bei der man in der Regel 20% der Grünmasse rausnehmen sollte, damit die Wurzelmasse die Pflanze weiterhin gut versorgen kann).
Überblick über Wurzelverpackungen und Pflanzzeiträume
Einen Überblick über die verschiedenen Wurzelverpackungen finden Sie hier. Hier haben wir für Sie die idealen Pflanzzeitpunkte für Heckenpflanzen zusammengestellt: Pflanzzeiträume von Heckenpflanzen.
Rückschnitt und Formschnitt bei Sträuchern, Hecken & Obstgehölzen
Auch wenn große und radikale Rückschnitte im Zeitraum vom 1.3. – 30.09. aufgrund des Nistschutzes von Vögeln nicht erlaubt sind, kann man im Mai viele Heckenpflanzen und Ziergehölze durch einen sogenannten Formschnitt zurückschneiden und wieder in die gewünschte Gestalt bringen. Nicht nur Buchsbaum und die immer beliebter werdenden Buxus-Alternativen kann man nun durch klassischen Formschnitt wieder so gestalten, wie man sie am schönsten findet, auch andere Ziergehölze und blühenden Sträucher wie Goldregen, Flieder, Hibiskus vertragen im Mai einen Rückschnitt und werden dadurch zu einem erneuten Austrieb angeregt.
Rückschnitt / Auslichtungsschnitt bei Obst- und Ziergehölzen
Bei Obstbäumen und anderen Ziergehölzen werden jetzt die nach innen wachsende Triebe weggeschnitten. Diese Art des Rückschnittes nennt man Auslichtungsschnitt. Idealerweise erfolgt der Rückschnitt bei trockenem Wetter geht, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Infektion der frischen Schnittstellen am geringsten. Ebenfalls sollte man beim Werkzeug darauf achten, dass man scharfe Astscheren etc. benutzt, damit ein sauberer Schnitt möglich ist und die Pflanze an der Schnittstelle nicht gequetscht wird. Unsaubere Schnitte oder gar Quetschungen sind ein Einfallstor für Bakterien und Keime, die zu Erkrankungen der Gehölze führen können.
Neben den Rückschnittarbeiten im Mai für Sträucher, Hecken und Obstgehölze bedürfen die Frühblüher einer besonderen Aufmerksamkeit: Zahlreiche Stauden und weitere Frühblüher haben bereits durch die farbenfrohen Blüten beeindruckt und damit die Pflanzen möglichst viel Energie für den neuen Austrieb erhalten, werden diese Frühblüher jetzt ebenfalls zurückgeschnitten.
Naturnahes Gärtnern – Gemüse im Nutzgarten pflanzen
Naturnahes Gärtnern ist seit vielen Jahren einer der großen Gartentrends, der sich in diesem Jahr noch stärker fortsetzt. Ein wichtiger Bestandteil davon ist es, selbst in kleinen Stadtgärten oder auf dem Balkon den eigenen kleinen Nutzgarten anzulegen. Bei vielen Familien in Städten hat sich dieser Trend zum eigenen Obst und Gemüse etabliert und hier kann man im Mai umfangreich tätig werden. Wenn kein eigener Garten zur Verfügung steht, gibt es inzwischen zudem vielfältige Möglichkeiten, ein kleines Stück Ackerland für ein Jahr zu mieten und dort gemeinsam mit vielen anderen sein eigenes Gemüse zu ziehen.
Mai ist Pflanzzeit für viele Gemüseorten
Egal ob im Garten direkt am Haus, im Schrebergarten oder auf dem gemieteten Ackerstück: Der Mai ist ideal, um tätig zu werden und die ersten Schritte für eine reife Ernte zu tun. Vorgezogene Gemüse und Kräuter, die in geschützter Atmosphäre bspw. im Topf gesät wurden und dort sprießen konnten, werden nun in den Nutzgarten ausgepflanzt.
Tomaten, Paprika aber auch Kohl und Salate werden jetzt ausgepflanzt
Typische und beliebte Gemüsesorten, die bereits im Topf vorgezogen werden, sind Tomaten (das liebste Gemüse der Deutschen), Paprika, Artischocken für die mediterrane Küche uvm.. Diese aus südlichen Regionen stammenden Gemüsesorten sind beliebt, würden aber die kalten Temperaturen im Frühjahr nicht überstehen, so dass die vorgezogenen Varianten die bessere Wahl sind. Aber ebenso ein weiteres, beliebtes Gemüse der Deutschen, der Kohl in all seinen Variationen, wird häufig vorgezogen (Rotkohl, Brokkoli, Weikohl oder Blumenkohl). Nach den Eisheiligen, also ab Mitte Mai können die nicht vorgezogenen Gemüsesorten ausgepflanzt werden. Klassiker wie Möhren, Rote Bete, Wirsing und Grünkohl bis hin zu den eher empfindlichen Salatsorten komplettieren dann die Auswahl bei der späteren Ernte und sorgen für eine vielfältige Gemüseauswahl in der Küche.
Pflege für Rosen – die Königin des Garten

Kletterrosen – hier die Rosa ‘Compassion ®’ / Kletterrose ‘Compassion’ – sollten im Mai hochgebunden werden
Für die sogenannte Königin des Gartens – die Rose in allen Variationen und Farben – gibt es jetzt einiges zu tun, damit sie in voller Blütenpracht die Herzen der Rosenliebhaber höherschlagen lassen. Gerade Kletterrosen sollten im Mai so aufgebunden werden, dass sie in Ruhe wachsen können und die erwünschte Kletterform bekommen. Dafür kann man die Triebe der Kletterrosen so aufbinden, dass sie nach oben wachsen. Neben der Rosenpflege für Kletterrosen gibt es für Rosenfreunde aber auch bei den anderen Rosensorten ein wenig Arbeit. Insbesondere sollte man bei den Gartenarbeiten im Mai auf Wildtriebe bei Rosen achten, denn diese werden häufig am Stammansatz gebildet. Der Rückschnitt solcher Wildtriebe ermöglicht es den Rosen, ihre Energie in den Haupttrieb und die dortige Blüte investieren kann, so dass der gewünschten Farbenvielfalt und Blütenpracht nichts mehr im Wege steht.
Die Rasenfläche fit für den Sommer machen
Mit dem durchgehend warmen Wetter startet ab Mai meistens die intensive Gartennutzung. Ob zum Relaxen, für Gartenparties, Grillabende oder durch die spielenden Kinder – viele Aktivitäten werden jetzt in den Garten verlegt und die Grünfläche sollte auf die intensive Nutzung vorbereitet werden. Die ersten Tage im Mai kann man daher ideal nutzen, um den Rasen für den kommenden Sommer fit zu machen: Neben dem klassischen Rasenmähen sorgen ein Vertikutieren (gerade wenn viel Moos im Rasen vorhanden ist) und eine Belüftung für die optimalen Startbedingungen. Regelmäßiges Mähen ist, je nach den Witterungsbedingungen, ab Mai ebenfalls wieder und teilweise kann sogar ein zweimaliges Mähen pro Woche bei guten Wachstumsbedingungen notwendig sein.
Keine Lust zu Mähen? Kunstrasen ist eine Alternative
Hier noch ein Tipp: Wer keine Zeit oder Lust hat, selbst ein- bis zweimal pro Woche den Rasen zu mähen, der kann als Alternative auch gut einen Mähroboter nutzen. Mähroboter übernehmen zuverlässig das regelmäßige Rasenmähen und das auf dem Rasen verbleibende Schnittgut düngt gleichzeitig den Rasen – ideal für eine perfekte Rasenfläche. Der Mähroboter-Spezialist ist ein Fachhändler von Husqvarna Automowern und übernimmt direkt die Installation und Programmierung, so dass der neue Mähroboter direkt einsatzbereit ist. Alternativ erfreut sich Kunstrasen bei vielen Gartenfreunden auch wachsender Beliebtheit: Hier kann die Pflege auf ein Minimum reduziert werden und gleichzeitig hat man bei hochwertigen Kunstrasen-Sorten immer eine Optik und Haptik, die von Naturrasen kaum zu unterscheiden ist.