Neben der Vorfreude auf die kommenden Festtage sollte man trotzdem die ein oder andere Gartenpflanze für den Frost vorbereiten, gerade wenn man dies noch nicht erledigt hat. Wie die Gartenarbeiten im Dezember ausfallen und was Hobbygärtner nun auf der ToDo-Liste haben sollten, ist stark von den lokalen und regionalen Wetterlagen ab: Langanhaltender Schnee und dauerhaft frostige Temperaturen sind wahrscheinlich nur in den höheren Regionen zu erwarten, in den restlichen Teilen Deutschlands kann es im Dezember häufig noch zu zweistelligen Plusgraden kommen. Gleichzeitig sorgt eine gute Wintervorbereitung für die perfekten Startbedingungen im kommenden Frühjahr und bieten den Gartenpflanzen ideale Wachstumsvoraussetzungen. Mit einem gezielten Winterrückschnitt, ausreichender Wässerung von immergrünen Gartenpflanzen und einem guten Winterschutz für Kübelpflanzen bzw. jungen Gehölzen bringt man die Gartenpflanzen gut durch die kalte Jahreszeit.
Bewässerung von immergrünen Garten- und Heckenpflanzen
Eine ausreichende Bewässerung im Dezember und den folgenden ist gleich doppelt wichtig: Zum einen fehlt in den meisten Regionen Deutschlands immer noch Niederschlag und die trockenen Vorjahre konnten noch nicht ausgeglichen werden. Wer bspw. mit einem Spaten mal tiefer als 20-25cm in den Boden sticht, findet häufig weiterhin sehr trockenen Boden vor, so dass über die nächsten Monate weiterhin eine Bewässerung insbesondere für frisch gepflanzte Gehölze notwendig ist. Spezielles Augenmerk gilt hier den immergrünen Heckenpflanzen und Gartenpflanzen.
Frosttrocknis sorgt im Winter bei immergrünen Gartenpflanzen für Probleme
Was sich im ersten Moment etwas seltsam anhört, nämlich die Wässerung von Gartenpflanzen im Winter, ist bei immergrünen Heckenpflanzen ein wichtiger Teil der Gartenarbeit im Dezember. Trockenheit führt im Winter oftmals zu Schäden an Pflanzen. Im Dezember und Januar gibt es häufig noch sonnige Tage, an denen der Boden über Tag nicht gefroren ist. An genau diesen Tagen benötigen gerade immergrüne Heckenpflanzen und Gartenpflanzen noch eine zusätzliche Bewässerung, denn über die Nadeln und Blätter wird weiterhin viel Feuchtigkeit verdunstet. Die trockene Luft im Winter kann diesen Effekt noch verstärken. Buchsbaum, Rhododendron, Kirschlorbeer und andere wintergrüne Heckenpflanzen und Gartenpflanzen sollten in den eher trockenen Winterwochen ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden, solange der Boden noch nicht gefroren ist.
Junge und empfindliche Gehölze winterfest machen
Im Herbst gepflanzte, junge oder allgemein empfindliche Gehölze sollte man im Winter mit einem besonderen Schutz bedenken. Einfachen Maßnahmen erzielen oftmals hier sehr gute Ergebnisse. Auch Gehölze, die man im letzten Jahr gepflanzt hat, sollte man bei diesen Wintermaßnahmen durchaus noch mit einbeziehen, denn zum Teil benötigen Bäume und Sträucher mehrere Jahre, um die volle Winterhärte am neuen Standort auszubilden.
Herbstlaub ist die ideale Isolationsschicht
Eine gleich aus doppelter Hinsicht praktische Maßnahme zum Schutz vor der Kälte im Winter ist die Verwendung des herabgefallenen Herbstlaubs. Das Herbstlaub kann man als Isolationsschicht nutzen, die aber nicht viel dicker als ca. 15cm sein sollte, um die Wurzeln einer freistehenden Gartenpflanze zu schützen. Gleichzeitig spart man sich so die aufwändige Entsorgung des Laubs.
Igel und andere Kleintiere im Garten freuen sich über das Laub als Winterquartier
Neben den jungen und empfindlichen Gehölzen freuen sich viele Kleintiere (wie z. B. Igel und andere Gartentiere) über diese Kälteschutz-Laubschichten, denn das Laub wird gerne von der heimischen Fauna genutzt, um sich ein gemütliches Quartier für den herannahenden Winter einzurichten. Viele weitere Tipps, wie man freistehende Gartenpflanzen winterfest machen kann, finden Sie hier: Winterschutz für freistehende Gartenpflanzen – die besten Tipps & Tricks
Winterschutz – für Kübelpflanzen besonders wichtig
Wer bis jetzt seine Topf- und Kübelpflanzen noch nicht auf den Winter vorbereitet hat, sollte dies nun unbedingt nachholen. Denn selbst winterharte / frostharte Gartenpflanzen, die im Pflanztopf- oder -kübel stehen, sollten nicht ungeschützt der Winterkälte und dem eisigen Wind ausgesetzt werden. Denn obwohl die Pflanzen winterhart sind, kann strenger Frost den Kübelpflanzen stark zusetzen.
Einfache Maßnahmen reichen für einen guten Frostschutz
Mit wenigen und vergleichsweise einfachen Maßnahmen kann man Kübelpflanzen effizient und ohne viel Aufwand vor Kälteschäden schützen: Schon bei der Wahl des Standortes für die kalte Jahreszeit sollte man darauf achten, dass die Kübelpflanzen nicht an windigen Standorten stehen, sondern geschützt platziert werden.
Vlies schützt vor dem Austrocknen
Darüber hinaus kann man den Grünteil der Pflanzen (insbesondere bei immergrünen Kübelpflanzen) mit einem Vlies schützen. So ein Vlies schützt zwar nicht vor primär der Kälte (dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube), sondern es verhindert vornehmlich das Austrocknen der immergrünen Kübelpflanzen, indem die unter dem Vlies geschützte Grünmasse nicht so viel Wasser verdunstet.
Wurzelballen von Kübelpflanzen vor dem Durchfrieren schützen
Den Wurzelballen der Kübelpflanzen kann man durch Jutematten oder eine Noppenfolie schützen. Ebenso ist es empfehlenswert, den Pflanzkübel vor dem Durchfrieren zu schützen, indem man diesen auf Styropor stellt. Alternativ bieten sich bspw. Holzscheiben an, die zusätzlich eine hübsche Dekoration darstellen. Weitere Tipps, wie man Kübelpflanzen winterfest machen kann, findet man in unserem speziellen Ratgeber zu dem Thema: Kübelpflanzen winterfest machen – alle Tipps und Tricks
Auf ausreichend Licht am Winterstandort achten
Natürlich kann man Kübelpflanzen zum Schutz vor der Kälte ebenso ins Haus oder in die Garage für die kalte Jahreszeit stellen. Hier sollte aber darauf geachtet werden, dass sie genug Licht für die Photosynthese und damit deren Nährstoffversorgung bekommen. Immergrüne Pflanzen betreiben ganzjährig Photosynthese und an dunklen Standorten leiden diese sehr stark unter einem Nährstoffmangel, weil das für die Photosynthese notwendige Licht fehlt. Ebenfalls ist bei einer häuslichen Überwinterung auf Schädlinge zu achten, die sich im Winterquartier der Kübelpflanzen gerne einnisten und schnell vermehren können.
Rückschnitt von Obstgehölzen, Bäumen & Sträuchern im Dezember
Wenn man unmittelbar nach der Obsternte im Herbst noch keinen Rückschnitt an den Obststräuchern und –bäumen durchgeführt hat, können diese Gehölze jetzt im Dezember noch zurückgeschnitten werden. Beim sogenannten Winterschnitt der Obstbäume sollte man die Äste auslichten und einen Erhaltungsschnitt durchführen, um Platz für die frischen Triebe zu schaffen. Damit legt man gleichzeitig die Basis für die nächste Ernte in 2021. Zudem werden beim Winterschnitt alte Früchte entfernt, wenn diese noch an den Ästen hängen, so dass diese Altfrüchte keine Quelle für Infektionen und Krankheiten der Obstgehölze darstellen können.
Kalkanstrich schützt Bäume vor Frostrissen in der Wintersonne
Neben dem Rückschnitt kann man die Obstgehölze, aber ebenso Laub- und Nadelgehölze mit einem Kalkanstrich vor den sogenannten Frostrissen schützen. Diese Frostrisse können besonders an kalten, klaren und gleichzeitig sonnigen Wintertagen entstehen. Durch die Sonneneinstrahlung wird der Stamm des Gehölzes nur einseitig erwärmt, währenddessen die umliegenden Bereiche des Stammes sehr kühl bleiben. Diese Temperaturdifferenz innerhalb des Stamms kann zu Spannungen, Rissen und daraus resultierenden Problemen für die Großgehölze führen. Der weiße Kalkanstrich reflektiert die Sonneneinstrahlung und verhindert so das Erwärmen des Stammes. Es entstehen keine bzw. nur geringe Temperaturdifferenzen innerhalb des Stammes, so dass Risse verhindert werden.
Winterruhe für den Rasen
Mit den winterlichen Temperaturen sollte für den Rasen die Winterruhe einkehren. Gerade bei sehr niedrigen Temperaturen sollte das Betreten der Rasenfläche möglichst vermieden werden, damit die teilweise steif gefrorenen Grashalme vom Rasen nicht abbrechen und Schaden nehmen. Frostfreie Tage im Dezember sollte man nutzen, um evtl. noch auf dem Rasen befindliches Laub zu entfernen (und es bspw. als Isolationsschicht für die Gehölze zu nutzen), denn darunter kann es im Winter zu faulen beginnen.
Wasserleitungen & Wasserspeicher vor dem Frost schützen
Mit dem ersten Frost sollten die außenliegenden Wasserleitungen und Wasserspeicher wie Regentonnen etc. winterfest gemacht worden sein. Gerade bei den immer beliebter werdenden automatischen Bewässerungsanlagen muss das Wasser vollständig abgelassen werden. Sollte dort noch Wasser in den Leitungen verbleiben und dieses Wasser gefriert bei Minusgeraden, dehnt es sich aus und Wasserleitungen können Schaden nehmen, Regentonnen können Risse bekommen uvm. Daher sollte man rechtzeitig vor dem ersten Frost die Wasserleitungen entsprechend vorbereiten, indem man das Wasser dort abdreht und Restwasser aus der Regentonne bzw. anderen Wasserspeichern komplett ablässt.
Winterzeit ist Planungszeit für Veränderungen im Garten
Insgesamt ist der Zeitaufwand für die Gartenarbeit im Dezember eher gering und neben der verdienten Erholung kann man Zeit wunderbar nutzen, um die ersten Gartenpläne für das nächste Jahr zu schmieden. Welche Veränderungen möchte man vornehmen, welche Pflanzen sucht man noch für den eigenen Garten, ob man vielleicht mit schönen Heckenpflanzen eine neue Hecke im nächsten Jahr plant, mit Ziergehölzen im Garten neue Akzente setzen möchte usw. usw. . Für diese und viele weitere Fragen hat man jetzt genug Zeit, sich gute Lösungen zu überlegen.