Nachdem das gesamte Jahr 2021 im Unterschied zu den vorherigen Jahren relativ feucht und auch nicht mehr ganz so warm war, kann mit dem November vielerorts schon der Winter mit seinen Vorboten Einzug halten, so dass man empfindliche Pflanzen für die kalte Jahreszeit präparieren sollte. In den letzten Jahren gab es zwar viele Winter mit vergleichsweise milden Temperaturverläufen (abgesehen von den ungewöhnlichen Schneemengen im Februar 2021), aber jederzeit sind ebenso längere Frostperioden möglich, in denen Temperaturen von -10°C oder tiefer deutschlandweit vorherrschen.
Daher ist neben den Wintervorbereitungen der November ein sehr guter Zeitpunkt für viele Neupflanzung und Rückschnittarbeiten, solange es häufig wechselhafte Klima im November zulässt. Daher gilt: Flexibilität ist im November Trumpf. Die konkreten Gartenarbeiten im November hängen immer von der aktuellen Temperatur ab, bei milden Temperaturen kann man noch lange im Garten arbeiten, bei strenger Kälte und Frost sind Gartenarbeiten im November fast gar nicht mehr möglich.
Winterschutz für frisch gepflanzte Gehölze & Kübelpflanzen
Wenn im November die ersten Nachtfröste einsetzen und zum Teil schon über mehrere aufeinanderfolgende Nächte hinweg auftreten, sollte man an einen ausreichenden Winterschutz für frostempfindliche Pflanzen und Gehölze denken. Selbst winterharte Kübelpflanzen sollten nicht völlig ungeschützt der Kälte, starkem Frost und dem Winter ausgesetzt werden, denn diese Pflanzen können ebenfalls Schaden nehmen, wenn die Temperaturen zu niedrig sind. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, einen Winterschutz für Kübelpflanzen zu installieren und sie so gut durch den Winter zu bekommen.
Winterschutz für Kübelpflanzen: Geschützter Standort und Kälteschutz für den Wurzelballen
Für einen guten Winterschutz für Kübelpflanzen sollten auf der einen Seite die Pflanzkübel geschützt und nicht an zu windexponierten Standorten stehen. Den Grünteil der Pflanzen (gerade bei immergrünen Kübelpflanzen) sollte man mit einem Pflanzenvlies vor der Kälte und Austrocknung schützen. Für den Wurzelballen empfiehlt es sich, diesen mit Hilfe von Jutematten winterfest zu machen. Um ein Durchfrieren des Wurzelballens zu vermeiden, ist es zudem empfehlenswert, den Kübel auf Styropor oder alternativ auf Holzscheiben zu stellen. Letzteres ist nicht nur gut für den Frostschutz, sondern gleichzeitig eine schöne Dekoration. Viele weitere Tipps, wie man Kübelpflanzen auf den Winter vorbereiten kann, findet man hier: Kübelpflanzen winterfest machen – alle Tipps & Tricks.
Winterschutz für freistehende Gehölze und Pflanzen im Garten – Laub ist perfekte Isolationsschicht
Um im Garten freistehende Gehölze und Pflanzen auf den Winter und niedrige Temperaturen vorzubereiten, sollten man bei den Gartenarbeiten im November das im Herbst abgefallene Laub als eine Art Isolationsschicht sammeln und nutzen einsetzen, wobei diese Schicht aber nicht viel dicker als ca. 15cm sein sollte. Besonders junge und frisch gepflanzte Gehölze, die im Frühjahr oder Herbst gesetzt wurden, sollten im ersten Winter geschützt werden; viele Pflanzen werden erst mit zunehmendem Alter winterhart und können niedrige Temperaturen schadlos überstehen. Mit der Laubschicht als Isolation hat man zugleich eine gute Verwendung für das Laub und muss es nicht aufwändig entsorgen.
Ideals Winterbehausung für Igel und andere Kleintiere
Gleichzeitig freut sich die heimische Fauna, wie bspw. Igel, durch diese Laubansammlungen über eine gute Möglichkeit, ihr Winterquartier zu beziehen. Weitere Tipps und Infos zum perfekten Winterschutz für freistehende Gehölze im Garten finden Sie hier.
Wasserleitungen vor dem Zufrieren schützen
Zur Bewässerung des Gartens und Nutzung des Regenwassers gibt es häufig außenliegende Wasserleitungen und andere Wasserreservoirs. Mit dem ersten Nacht- oder sogar Tagesfrost kann es hier zu Problemen mit Wasserleitungen, Regentonnen etc. kommen. Wenn das dort noch enthaltene Wasser gefriert, dehnt es sich aus und die Wasserleitungen können Schaden nehmen, es kann sogar zu Rohrbrüchen oder Rissen in Regentonnen kommen. Daher sollte man im November rechtzeitig vor dem ersten Frost die Leitungen vorbereiten, indem man das Wasser dort abdreht und das Wasser aus der Regentonne und den Leitungen ablässt. Hier sollte man entsprechend auf den Wetterbericht achten, um nicht unvorbereitet vom ersten Frost im November überrascht zu werden.
Jetzt neue Laubgehölze & laubabwerfende Heckenpflanzen pflanzen
Je nach Sorte verlieren die meisten Laub- und Obstgehölze ab Mitte Oktober die Belaubung und damit ist der November die perfekte Pflanzperiode für diese Gehölze. Solange der Boden noch nicht durchgefroren ist, können nun Laubbäume und Heckenpflanzen verpflanzt werden. Gerade für laubabwerfende Heckenpflanzen (wie bspw. Rotbuche, Hainbuche oder Blutbuche) startet im November eine sehr gute Pflanzzeit, wo diese Heckenpflanzen sogar als besonders günstige Wurzelware erhältlich sind.
Preisweite Wurzelware jetzt pflanzbar
Für größere Aufforstungen oder größere Heckenprojekte ist die sogenannte “Wurzelware” beliebt, weil diese Heckenpflanzen im Vergleich zur normalen Ballenware oder den ganzjährig verfügbaren Containerpflanzen sehr preiswert sind. Wer also größere und gleichzeitig günstige Hecken aus laubabwerfenden Heckenpflanzen plant und in diesem Jahr noch anpflanzen möchte, der sollte jetzt die Wurzelware bestellen und direkt nach der Lieferung bei den Gartenarbeiten im November pflanzen. Ist ein direktes Einpflanzen nicht möglich, muss die sogenannte Wurzelware unbedingt „zwischengeschlagen“ werden (d.h. die wurzelnackten Heckenpflanzen werden provisorisch ruhig noch in den Bündeln, wie sie geliefert werden – locker zwischengepflanzt, damit sich die Pflanzen zumindest grundlegend mit Wasser und Nährstoffen versorgt können). Viele Tipps, die man beim Einpflanzen von wurzelnackten Pflanzen beachten sollte, finden Sie hier: Tipps zum Einpflanzen von wurzelnackten Heckenpflanzen
Obstgehölze im November ebenfalls wurzelnackt erhältlich
Neben den laubabwerfenden Heckenpflanzen gibt es im November zahlreiche Obstgehölze als günstige Wurzelware, so dass diese Obstbäume jetzt ebenfalls gepflanzt werden können.
Rückschnitt für Obstbäume & Laubgehölze im November
Wie oben bereits erläutert, sind die meisten Laub- und Obstgehölze erst ab Mitte Oktober / Anfang November pflanzbar, weil man hier darauf warten sollte, dass sie das Laub vollständig abgeworfen haben. Analog dazu werden diese Gehölze erst nach dem Abwerfen der Grünmasse zurückgeschnitten und dieser Zeitpunkt ist häufig im November.
An frostfreien Tagen zurückschneiden und auf gutes Werkzeug achten
Beim Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern aller Art sollte man einige Dinge beachten: Der Rückschnitt der Obst- und Laubgehölze sollte an einem frostfreien Tag erfolgen. Für einen sauberen Rückschnitt ist gutes Gartenwerkzeug besonders wichtig, denn minderwertige Gartenwerkzeuge sind häufig stumpf und der Schnitt ist eher eine unsaubere Quetschung. Die kann zur Folge haben, dass diese Schnittstellen regelrechte Einfallstore für Bakterien bilden und für den Baum bspw. zu Krankheiten führen können. Tipps zum richtigen Rückschnitt von Laub- und Obstgehölzen finden Sie hier.
Bewässerung an den aktuellen Niederschlag anpassen
Immergrüne Gartenpflanzen, die ganzjährig viele Blätter und reichlich Grünmasse haben, sollten vor dem eigentlichen Wintereinbruch und besonders in trockenen Perioden noch gewässert werden, solange es nicht friert. Über die Blätter, Nadeln und die vorhandene Grünmasse, die immergrüne oder auch wintergrüne Gehölze das ganze Jahr über behalten, verdunsten diese Pflanzen selbst bei niedrigeren Temperaturen viel Wasser, was man im ersten Moment nicht bedenkt. An sonnigen Herbst- und Wintertagen ist daher der Wasserbedarf bspw. bei Kirschlorbeer, Lebensbäumen, Eiben etc. noch so hoch, dass der natürliche Niederschlag in Form von Regen oftmals nicht ausreicht und man zusätzlich wässern muss, so dass die Bewässerung ein wichtiger Teil der Gartenarbeiten im November sein kann.
Pflanzenschäden nach dem Winter häufig mangelnde Bewässerung – Frosttrocknis droht
Wenn es nach einem Winter zu Schäden an den Pflanzen kommt, ist das meistens nicht auf die Kälte zurückzuführen, sondern schlicht auf den Wassermangel. Diese Schäden fasst man dann unter dem Begriff “Frosttrocknis” zusammen. Natürlich ist es hier empfehlenswert, die Bewässerung von den aktuellen Niederschlägen abhängig zu machen. Wenn ausreichend Regen fällt, ist eine zusätzliche Bewässerung natürlich nicht notwendig und Staunässe ist zu vermeiden, denn das schadet den Pflanzen ebenso wie eine zu große Trockenheit.
Rasenmähen & das Laub vom Rasen entfernen
Wenn das Wetter im November noch relativ warm ist, kann man jetzt noch den letzten Rasenschnitt erledigen. Danach kann man den Rasenmäher über den Winter einlagern, wenn dieser mit Akku betrieben wird, sollte man den Li-Ionen-Akku in feuerfesten Lagerboxen überwintern, um mögliche Gefahren, die von so einem Akku ausgehen können, auszuschließen. Sobald es aber kälter oder zu dauerhaften Frostperioden kommt, sollte man den Rasen aber gar nicht mehr betreten, da sonst die (an-) gefrorenen Grashalme abknicken / abbrechen können.
Das im Herbst gefallen Laub sollte man auf jeden Fall vor dem Winter vom Rasen entfernen und entweder zum Schutz der Gehölze dort um die Stämme verteilen oder alternativ kann man auch perfekt damit Komposterde für das nächste Jahr ansetzen.
Der Lohn für viele Mühen: Kohl und andere Wintergemüse sind erntereif
Mit dem Herbst werden die in Deutschland so beliebten und gesunden Kohlsorten wieder erntereif. Weißkohl, Rotkohl, Chinakohl – all diese Kohlsorten erntet man vor dem ersten Frost. Zudem bietet das Gemüsebeet nun auch Möhren, Sellerie, Endivie und Rote Bete zur Ernte an. Erst nach dem ersten Frost wird Grünkohl geerntet (erst mit dem Frost bildet sich der leicht süßliche Grünkohlgeschmack aus) und ebenso, was viele gar nicht wissen, auch Rosenkohl und Porree werden erst nach dem ersten Frost geerntet. Das Gemüsebeet bietet jetzt also eine große Auswahl gesunder und leckerer Naturprodukte für die perfekte Winterküche.