Nach den zum Teil extremen Niederschlägen in den letzten Wochen setzt sich auch derzeit die Unbeständigkeit weiter fort – Zeiten mit starker Hitze wechseln sich mit Gewittern, lokalen Starkregen etc. ab. Je nach Region sollte man dennoch die Bewässerung von Pflanzen iu Auge behalten, gleichwohl es in diesem Jahr wesentlich weniger Bedeutung hat als in den letzten Jahren. Bei den Gartenarbeiten im August kommen nun schon die ersten Herbstvorbereitungen, angefangen bei der letzten Düngung vor dem Winter, dem Entfernen von alten Blüten und leichten Formschnitten. Abhängig von der Pflanzenart startet schon ab ungefähr Mitte August die zweite Pflanzsaison. Daher kann man die nächsten Wochen ebenfalls gut nutzen, um Veränderungen und neue Pflanzungen zu planen.
Guter Zeitpunkt für leichten Formschnitt von Heckenpflanzen
Schnellwachsende Heckenpflanzen wie Zypressen und viele laubabwerfende Heckenpflanzen legen, wie der Name schon vermuten lässt, während der Sommermonate schnell an Höhe und Breite zu und verlieren dabei gleichzeitig ein wenig ihre Form, so dass ein Formschnitt der Heckenpflanzen im August bei den Gartenarbeiten nicht fehlen sollte. Ein leichter Herbstrückschnitt der Heckenpflanzen hat aber nicht nur optische Gründe: Die Heckenpflanzen profitieren durch den Formschnitt ebenso in ihrem Wachstum, so dass die Hecken nicht verkahlen, sondern schön und kräftig nachwachsen.
Konische Form beim Rükschnitt bringt einen kompakten und dichten Wuchs
Der Formschnitt der Heckenpflanzen sollte idealerweise gerade oder in konischer Form, also nach oben schmaler werdend, erfolgen. Insgesamt erreicht man so einen kompakten und dichten Wuchs der Hecke, den sich die meisten Gartenfreunde wünschen. Gleichzeitig bieten die kompakt wachsenden Hecken dann einen guten Sichtschutz und selbst unerwünschte Gäste werden von undurchdringlichen Hecken abgehalten. Abhängig von der jeweiligen Sorte vertragen die Heckenpflanzen einen unterschiedlich starken Rückschnitt. Während Liguster oder Hainbuche sehr schnittverträglich sind, sollte man bei Zypressen und Thuja auf jeden Fall immer Grün stehen lassen und nicht komplett bis auf das Braune bzw. das Holz zurückschneiden.
Radikale Rückschnitte erst ab 1. Oktober wieder erlaubt
Ein zu starker Rückschnitt von Heckenpflanzen ist aufgrund des Tierschutzes im August allerdings nicht erlaubt, um Vögel nicht bei der Brut zu stören. Natürlich sollte man entsprechend jetzt bei den Formschnitten besonders auf Nester von Vögeln achten, um hier nichts zu zerstören. Erst ab Anfang Oktober ist die Schonzeit für Vögel vorbei (sie gilt vom 1.3. bis 30.9. eines Jahres) und dann dürfen wieder größere Rückschnittmaßnahmen vorgenommen werden.
Nicht bei praller Sonne zurückschneiden
Den Rückschnitt der Heckenpflanzen führt man am besten einem bewölkten Tag durch, so dass die freigelegten Triebe nicht sofort der prallen Sonne ausgesetzt sind. Speziell beim Buchsbaum und beim Kirschlorbeer kann dies sonst zu Schäden führen. Beim Kirschlorbeer bietet sich ebenso an, anstatt mit einer Heckenschere mit einer Rosenschere nur selektiv Triebe herauszuschneiden und so den Kirschlorbeer etwas auszudünnen, ohne das Gesamtvolumen vom Kirschlorbeer zu stark zu reduzieren. Gutes Werkzeug ist ebenfalls empfehlenswert: Stumpfe Scheren quetschen die Pflanzen und dort entstehend Einfallstore für Bakterien und andere Infektionen; scharfe Klingen sorge für einen sauberen Schnitt, der schnell wieder abheilt.
Rückschnitt von Ziergehölzen und alte Blüten von Sommerblühern entfernen
In den vergangen zwei Monaten haben viele Sommerblüher die Hochphase und verwöhnen den Gartenbesitzer mit wunderschönen Blüten in allen erdenklichen Farben und Formen. Wenn die Blüten der Sommerblüher dann verwelkt sind, ist der passende Zeitpunkt, diese zu entfernen. Alte Blätter und Blüten sind immer ein Angriffspunkt für Bakterien und andere Schädlinge, so dass man mit dem Entfernen die Pflanzen vor Krankheiten und Problemen schützen kann. Daher sollte man bei Ziergehölzen und Blühpflanzen jetzt regelmäßig so eine „Säuberung“ durchführen, indem man die verwelkten Blüten und Blätter herausnimmt. Dann können die Sommerblüher ihre ganze Energie auf die Wintervorbereitung fokussieren.
Vorsicht beim Rückschnitt von Hortensien / Hydrangea
Etwas Vorsicht ist beim Zurückschneiden von Hortensien geboten, denn hier muss man beim Rückschnitt darauf achten, um welche Sorte Hortensien / Hydrangea es sich handelt. Zum Teil bilden Hortensien die Blütenansätze für das nächste Jahr schon weit im Voraus und wenn man nicht aufpasst, entfernt man diese beim Rückschnitt. Entsprechend gibt es zum Thema Rückschnitt von Hortensien einen eigenen Beitrag, den man hier finden kann: Rückschnitt von Hortensien / Hydrangea.
Ausreichend Bewässerung – selbst in diesem Jahr wichtig
Zwar waren die letzten Monate in Deutschland nicht so heiß und zum Teil mit wesentlich höheren Niederschlägen als in den Vorjahren (bis hin zu den schweren Überschwemmungen und Starkregen), dennoch gibt es regional starke Unterschiede. Daher gilt im August: Nicht nur der Rasen, sondern ebenso die anderen Gartenpflanzen müssen regelmäßig und entsprechend der aktuellen Witterung bewässert werden. Insbesondere frisch gepflanzte Exemplare, die noch über kein so ausgereiftes und tiefgehendes Wurzelwerk verfügen, sind mit genügend Wasser zu bedenken. Das belohnt die Flora dann mit saftigem Grün, tollen Farben und einem schönen Wachstum. Ein gutes Beispiel sind Rhododendron, die, wie viele andere immergrüne Pflanzen, das ganze Jahr über mit ausreichend Wasser versorgt werden müssen. Gerade bei starker Sonneneinstrahlung im August sind sie ausreichend zu bewässern, denn anders als andere Pflanzen zeigen Rhododendron einen Wassermangel erst sehr spät an und erholen sich manchmal selbst nach einer Bewässerung dann nicht mehr richtig.
Tipps zur richtigen Bewässerung – weniger häufig, dafür intensiv!
Bewässerung sollte mehr sein, als nur Wasser anstellen und fleißig den Garten mit dem kühlen Nass versorgen. Denn um auch die tieferen Wurzeln der Pflanzen zu erreichen ist es wichtig, dass man eher weniger häufig bewässert, dafür dann aber jeweils intensiver. Das Wasser sollte bis in eine Tiefe von mind. 15-30cm vordringen, um für die Pflanzen optimal verfügbar zu sein. Die hierfür notwendige Menge an Wasser liegt bei ca. 15-30 Litern pro Quadratmeter. Bei vielen Rasensprengern und anderen Bewässerungsanlagen gibt es eine Angabe zur Liter-Leistung pro Stunde, so dass man hier relativ gut planen kann, wie viel Wasser auf einer Fläche verteilt wurde.
Beispiel zur Bewässerungsmenge für eine 150qm große Fläche
Ein einfaches Rechenbeispiel verdeutlicht es: Möchte man eine 150qm große Fläche beregnen und hat der Rasensprenger eine Leistung von 1500 Litern pro Stunde, müsste dieser entsprechend 1,5h laufen, um die angestrebten 15 Liter pro qm zu liefern (150qm * 15l/qm=2250 Liter Wasser müssen aufgebracht werden; bei einer Leistung von 1500 Litern pro Stunde ergibt das dann 1,5h).
Individuelle Bewässerungsmengen
Häufig ist es zudem sinnvoll, nicht den kompletten Garten mit der gleichen Wassermenge zu bewässern, denn nicht alle Pflanze benötigt die gleiche Wassermenge. Entsprechend ist die Verwendung von einfachen Rasensprengern bspw. für Rasenflächen empfehlenswert, für andere Grünpflanzen sollte man überlegen, diese individuell zu bewässern oder mit besser steuerbaren Bewässerungsystemen zu arbeiten.
Wie kann man prüfen, ob der Boden ausreichend bewässert ist? Die Spatenprüfung gibt Auskunft.
Eine einfache Prüfung, wie weit der Boden mit Wasser durchfeuchtet wurde, kann man bspw. mit einem Spaten vornehmen. So sieht man sehr schnell, wie tief die Flüssigkeit in den Boden vorgedrungen ist. Zahlreiche Tipps für eine richtige Gartenbewässerung haben wir hier für Sie zusammengestellt: Die richtige Bewässerung im Garten.
Pflanzen in Kübeln Containern häufiger bewässern
Ebenso wie bei den Freilandpflanzen steht für Kübel- oder Containerpflanzen die Bewässerung im Mittelpunkt der Pflegemaßnahmen im August. Aus den Pflanzkübeln / Pflanzencontainern können die darinstehenden Pflanzen nur begrenzt Wasser beziehen, weil das Volumen eines Pflanzkübels sehr beschränkt ist. Wenn man für längere Zeit in Urlaub fährt sollte man daher bspw. Freunde, Nachbarn oder Bekannte bitten, regelmäßig nicht nur die Blumen im Haus zu gießen, sondern ebenso die Kübel- und Containerpflanzen im Garten mit Wasser zu versorgen. Alternativ dazu sind automatische Bewässerungssysteme im Handel verfügbar, die programmierbar sind und damit bei Abwesenheit für eine gute Bewässerung sorgen. Weitere Maßnahmen, wie man den Garten für den Urlaub vorbereiten kann, findet man hier: Urlaubsvorbereitungen für den Garten.
Letzte Düngung vor dem Winter
Neben der stickstoffbetonten Frühjahrsdüngung, bei der insbesondere das Wachstum der Gartenpflanzen unterstützt werden soll, ist eine weitere Düngung im Herbst für viele Pflanzen empfehlenswert. Für die Herbstdüngung muss man allerdingsauf den richtigen Dünger achten: Während im Frühjahr der Dünger einen hohen Stickstoffanteil hat, sollte Herbstdünger über einen größeren Kalium-Anteil und wenig Stickstoff verfügen.
Kaliumdüngung sorgt für Winterhärte
Damit haben die Pflanzen die Möglichkeit, ausreichend Winterhärte auszubilden und gleichzeitig einen ersten Nährstoffvorrat für das Frühjahr anzulegen. Insbesondere für viele Rosensorten, den Rasen, aber auch für zahlreiche weitere Pflanzen sollte man eine Herbstdüngung in Betracht ziehen. Ab Ende August ist dann der richtige Zeitpunkt für die Herbstdüngung gekommen.
Ab August beginnt die zweite Pflanzsaison
Ein Garten lebt von Veränderung, nicht nur durch den stetigen Wuchs der Pflanzen und den ständigen Wechsel der Belaubung und Blütenfarben, sondern ebenso von Neuerungen, die man sich als Hobbygärtner oder Gartenliebhaber überlegt. Im August beginnt die zweite, große Pflanzsaison im Jahr, denn jetzt sind wieder viele Gartenpflanzen mit Wurzelballen (und ab Oktober / November zudem wieder wurzelnackte Pflanzen) erhältlich und pflanzbar. Einen Überblick, welche Pflanzen und Gattungen zu welcher Jahreszeit pflanzbar sind, findet man hier. Daher kann man den August gut nutzen, um Neuerungen im Garten zu planen und je nach Pflanze direkt schon die ersten Pläne umzusetzen.
Rasenpflege im August – vor dem Urlaub aber nicht zu kurz mähen
Vor der Fahrt in den Urlaub sieht man häufig, dass der Rasen besonders kurz gemäht wird, um nach dem Urlaub nicht so viel Arbeit zu haben. Dieser radikale Rückschnitt des Rasens ist allerdings bei dem warmen Wetter und bei starker Sonneinstrahlung nicht empfehlenswert, weil dann der Boden dann noch stärker austrocknet und der Schutz durch den Rasen fehlt, was sich im Endeffekt auch negativ auf den Rasen auswirken kann. Insbesondere bei der aktuellen Trockenphase sollte man dies berücksichtigen.