Oft fehlt es an heimischen Bäumen und Sträuchern in den heimischen Gärten oder öffentlichen Parkanlagen, die den heimischen Vögeln als Nahrungsquelle und Niststätte dienen können. Eine stetige Vergrößerung der Landwirtschaft und ein zunehmendes Wachstum an Stadtgebieten führen vielerort dazu, dass immer mehr Vogelarten keinen Unterschlupf und keine Nahrung finden können. Sogenannte Vogelnährgehölze und Vogelschutzhecken bieten sowohl Nahrung, aber auch Unterschlupf für die gefiederten Freunde. Im heutigen Beitrag erläutern wir, was man unter Vogelnährgehölzen versteht und auf welche Dinge man bei der Anlage von Vogelschutzhecken achten sollte.
Was sind überhaupt Vogelnährgehölze?
Vogelnährgehölze sind in der Regel heimische Pflanzen. Außergewöhnliche, exotische oder besonders zierende Pflanzen, die einen häufigen Rückschnitt benötigen, zählt man eher nicht zu den Vogelnähgehölze. Zum einen bilden diese Sorten häufig nicht genügend Nahrung für die Vögel, zum anderen werden diese Exemplare regelmäßig beschnitten, um ein besonders gepflegtes äußeres Erscheinungsbild zu erhalten. Hecken die nur aus optischen Gründen gepflanzt werden – meist sind es Hecken aus Kirschlorbeeren, Zypressen oder Lebensbäumen – werden daher eher nicht als typische Vogelhecken empfohlen, sie dienen allein als kurzzeitige Versteckmöglichkeit für die Vögel.
Freiwachsende Mischhecken mit großer Vielfalt sind für Vögel
Freiwachsende Hecken, die aus einer möglichst bunten Palette an Pflanzen bestehen, sind besonders für den Einsatz als Vogelnährgehölze und Vogelschutzhecken geeignet. Je größer und variantenreicher das Nahrungsangebot für die Vogelwelt ausfällt, desto vielfältiger wird der Artenreichtum an Vögeln im Garten. Ein großes Angebot aus Insekten und Früchten veranlasst viele Vogelarten im Garten zu bleiben und dort ihre Nester zu bauen.
Vogelnährgehölze / Vogelhecken bieten auch im Winter Nahrung
Viele sogenannte Standvögel ziehen über die Wintermonate nicht in den Süden, sondern erfreuen uns ganzjährig mit ihrer Präsenz. Möchte man den den Standvögeln im Winter genügend Nahrung bieten können, gibt es auch für diesen Zweck eine Reihe von Vogelnährgehölze, die für ein umfangreiches Nahrungsangebot sorgen.
Vogelschutzhecken – bieten Nistmöglichkeiten und Schutz vor Feinden
Streng genommen sind Vogelschutzhecken und Vogelnährgehölze nicht das gleiche: Während die Vogelnährgehölze den Fokus auf das Nahrungsangebot legen (wie der Name ja auch schon vermuten lässt), bieten Vogelschutzhecken sowohl Nistmöglichkeiten wie ebenso Schutz vor Feinden, so dass Vögel bspw. in Ruhe brüten oder sich verstecken können.
Vogelnährgehölze für Vogelschutzhecken geeignet

Pyracantha ‘Red Column’ / Hecken-Feuerdorn ‘Red Column’ – gut als Vogelnährgehölz und Vogelschutzhecke geeignet
Verschiedene Pflanzen sind für Vogelschutzhecken geeignet. Viele der Vogelnährgehölze sind neben einer schönen Blüte und einem üppigen Fruchtstand mit Stacheln und Dornen besetzt. Ein dichtbuschiger Wuchs bietet zusätzlich gute Versteckmöglichkeiten. In einer mit Dornen besetzten Pflanze können sich Vögel besonders gut vor Feinden verstecken, ihre Nester bauen und ihren Nachwuchs geschützt aufziehen. Beispiele sind verschiedenen Sorten der Stechpalme bieten durch die dornig gezahnten Blattränder einen effektiven Schutz gegen mögliche Feinde. Der Feuerdorn / Pyracantha ist ebenfalls eine Pflanze aus unserer Kategorie der Heckenpflanzen, die sich fabelhaft als Vogelschutzgehölz eignet. Die stark mit Dornen besetzten Zweige schützen die brütenden Vögel, die gleichzeitig als Vogelnährgehölz dient!
Zusammenstellung und Pflege von vogelfreundlichen Hecken
Schon bei der Zusammenstellung einer Hecke aus Vogelnährgehölzen sollte man ein paar Dinge beachten: Wählen Sie Pflanzen mit unterschiedlichem Entwicklungsrhythmus, d.h. Gehölze, die bspw. nicht alle zur gleichen Zeit Früchte tragen. Im Idealfall stehen den Vögeln über einen möglichst langen Zeitraum Gehölze zur Verfügung, die mit Früchten behangen sind oder Samen und Körner bilden.
Naturbelassener Wuchs sorgt für wenig Arbeit
Vogelhecken sind besonders pflegeleicht, da sie möglichst naturbelassen wachsen sollten und entsprechend nur selten ein Rückschnitt zu empfehlen ist. Zusätzlich spenden diese wunderbar wilden Hecken einen kühlen Schatten für heiße Sommertage und stellen einen äußerst zierenden Sichtschutz dar, der die unerwünschten Blicke aus Ihrem Garten optimal fernhält.
Eingefrorene Früchte werden im Winter von den Vögeln verzehrt
Ein Tipp für die Wintermonate: Die reifen Früchte über die kalte Jahreszeit an den Pflanzen hängen lassen. Eingefrorene Früchte stehen im Winter auf dem Speiseplan des Spechts, der Kohlmeise oder des Rotkehlchens – der heimischen Standvögel. Herabgefallenes Laub, welches auf dem Boden liegen gelassen wird, und die bis in den Frühling an den Pflanzen haftenden Früchte, fördern das Insektenaufkommen im Garten. Die Insekten dienen wiederrum der Vogelwelt als zusätzliche Nahrungsquelle. Darüber hinaus dient das Laub als Dünger und Schutz vor Witterungsschäden für die Pflanzen.
Dies ist nur ein Auszug aus unserem Ratgeber zum Thema Vogelnährgehölze und Vogelschutzhecken, den Sie hier finden.