Ihre Frage:
Liebes New-Garden-Team,
wir haben starke Probleme mit Wühlmäusen in unserem Garten. Die Wühlmäuse haben die Wurzeln unserer Eiben angefressen, so dass diese nun nicht mehr wirklich wachsen und ganz braun geworden sind. Haben Sie eine Empfehlung, was wir gegen die Wühlmäuse unternehmen können? Wir haben bereits gelesen, dass man die Wurzeln mit einem Drahtkorb schützen könnte, aber hört sich sehr aufwändig an und für bestehende Eiben ja fast nicht machbar. Wie funktioniert das denn genau (wir haben nur erste Informationen dazu im Internet gelesen) und hilft diese Maßnahme?
Vielen Dank und viele Grüße ins Münsterland,
Ein Kunde der Baumschule NewGarden
Unsere Antwort:
Sehr geehrter Kunde,
Leider zählt die Wühlmaus zu den sehr gefräßigen Nagetieren und kann, genau wie Sie schon beschrieben haben, einen erheblichen Schaden anrichten. Sie benagt mit Vorlieb die Wurzeln vieler Nutz- und Ziersträucher und macht hier so gut wie keine Ausnahme.
Der Hauptschaden geschieht im Herbst und Frühwinter, wenn das Futterangebot knapp wird. Wühlmäuse verfügen über ein enormes Vermehrungspotential.
Die Bekämpfung der Wühlmaus ist leider ein sehr schwieriges Unterfangen. Ich denke der sicherste Schutz ist es, den Wurzelballen der Eiben mit einem Drahtkorb zu schützen.
(so wie Sie ebenfalls schon beschrieben, leider sehr aufwendig). Dazu wird Maschendraht (Maschenweite ca. 15 mm) wird ein Korb geformt, in dem die Eibe gepflanzt wird.
An den Faltnähten muss der Draht sorgfältig verhakt werden.
Nach dem Einfüllen der Erde wird er gegen den Stamm gebogen, aber dort nicht befestigt.
Es kann dann noch mit einer ca. 5 cm dicken Erdschicht abgedeckt werden.
Ähnlich kann auch bei Zwiebeln oder Knollen verfahren werden.
Im Fachhandel gibt es aber auch spezielle Gittertöpfe oder Körbe, die einen gewissen Schutz vor Wühlmausfraß bieten. So können die Pflanzen erstmal gut anwachsen.
Oft wird empfohlen, die Gänge mit stark riechenden Substanzen (z. B. Fischlake) auszugießen, oder Wolfsmilch, Knoblauch und Kaiserkronen anzubauen.
Außer einem kurzzeitigen Vertreiben wird jedoch nichts erreicht. Als wirkungslos hat sich auch die Verwendung von Klappermühlen, Windrädern, aufgeschlagenen Flaschen, Klopfschallvibratoren oder Ultraschall erzeugenden Geräten erwiesen.
Hier noch einige Infos zu den Wühlmausfallen:
Es gibt verschiedene Fallentypen. Einige müssen vor dem Einsatz beködert werden; sie sind teils einseitig, teils beidseitig fängig. Ein häufig verwendeter Fallentyp ist die „Bayerische Drahtfalle”. Aber auch Kippbügelfallen, Röhrenfallen oder die Sugan Wühlmausfalle von Neudorff zeigen gute Fangerfolge.
Eine relativ neuartige Falle ist die Wühlmausfalle SuperCat. Sie ist im Vergleich zu den herkömmlichen Fallen sehr einfach zu handhaben und zudem auch sehr fängig.
Die beste Abwehr sind die natürlichen Feinde der Wühlmaus. Dazu gehören alle Wieselarten, vor allem das Mauswiesel, aber auch Fuchs, Iltis, Marder, Katzen. Auch eine Reihe von Greifvögeln sind natürliche Feinde der Wühlmaus.
Zur Unterstützung der natürlichen Feinde können für Greifvögel Sitzstangen als Ansitz aufgestellt, für Eulen in Feldscheunen Einfluglöcher geschaffen und für Wiesel Steinhaufen als Unterschlupf angeboten werden. Die besten Bekämpfungszeiträume sind der Spätherbst, solange der Boden offen ist, und das zeitige Frühjahr, bevor die Vermehrung der Wühlmäuse beginnt. Maßnahmen während der Sommermonate sind weniger effektiv. Da junge Wühlmäuse während der ganzen Vegetationsperiode neue Flächen besiedeln, sind nicht nur einzelne Grundstücke, sondern möglichst sämtliche Flächen einer Kleingartenanlage oder eines Wohngebietes in die Bekämpfung mit einzubeziehen.
Vor jeder Bekämpfungsmaßnahme ist eine Befallsermittlung erforderlich, auch um eine Bekämpfung des durch die Bundesartenschutzverordnung geschützten Maulwurfes auszuschließen.
Viele Grüße,
Maria Ketteler-Droste
Vom Team der Baumschule NewGarden