Ihre Frage:
Liebes New-Garden-Team,
wir planen im Garten einige Änderungen und ich habe noch Fragen zu zwei Pflanzen:
Acer campestre ‘Nanum’ / Kugel-Feldahorn
– Wie entwickelt sich das Wurzelwerk des Kugel-Feldahorn? Können die Wurzeln Hofplatten anheben? Oder gehen die Wurzel eher in die Tiefe?
– Wenn ich eine Stamm von 10-12 cm Umfang habe, wird dieser mit den Jahren vom Umfang größer?
– Wächst der Baum noch in die Höhe?
Prunus l. ‘Caucasica’ / Kaukasischer Kirschlorbeer ‘Caucasica’ (175cm bis 200cm)
– Wie viel Platz brauchen die Wurzeln des Prunus Caucasica? Gehen diese eher in die Tiefe oder oder breiten sie sich oberflächlich aus?
– Wie schmal kann ich die Kirschlorbeer-Hecke halten? Kann man einen Breite von 1m einhalten, wenn die Höhe trotzdem 3-4m sein soll?
Vielen Dank für Ihre Hilfe und viele Grüße ins Münsterland,
Ein Kunde der Baumschule NewGarden
Unsere Antwort:
Sehr geehrter Kunde,
der Acer campestre Nanum bildet ein flach angelegtes, dicht verzweigtes Wurzelsystem mit einem hohen Anteil an Feinwurzeln aus. Da dieses Gehölz häufig auch als Straßenbaum Verwendung findet, ist eher davon auszugehen, dass die Wurzelenergie nicht so stark ist, um Hofplatten anzuheben. Allerdings sollten Sie bedenken, dass die Pflanzenwurzeln dorthin wachsen wo sie die besten Bedingungen vorfinden (Luft, Wasser, Nährstoffe). Detaillierte Informationen rund um das Wurzelwachstum finden Sie auch hier.
Bei dem Acer campestre Nanum Hochstamm / Kugel-Feldahorn, handelt es sich um eine Hochstammveredlung. Das heißt der Stamm als solches macht keinen großen Zuwachs, hier setzt nur das sekundäre Dickwachstum ein. Entsprechend wird der Stammumfang größer, aber die Länge des Stamms verändert sich nicht. Die Krone hingegen macht einen Zuwachs und kann eine Höhe von 7-8 Metern mit ähnlicher Breite erreichen.
Prunus l. ‘Caucasica’ bildet kräftige Wurzeln aus, die Hauptwurzeln können, besonders auf Sandböden, sehr stark in die Tiefe gehen (ca. 150 cm). Diese Kirschlorbeer-Sorte kann eine Breite von 2-3 Meter erreichen.
Um die Hecke möglichst schmal zu halten, sollte diese mindestens einmal, besser ist noch zweimal, im Jahr geschnitten werden. Ein guter Zeitpunkt für den ersten Rückschnitt ist ein frostfreier Tag in der Wachstumsruhe (Februar/März). Herrschen hohe Minustemperaturen schadet der Schnitt den Pflanzen. Die Zweige quetschen und es gibt keinen sauberen Schnitt, der gut verheilen kann. Ein zweiter guter Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist nach der ersten Wachstumsperiode, also nach dem 24. Juni (Johannestag). Findet der Korrekturschnitt im Sommer statt (nach dem 24.Juni), haben die Pflanzen ausreichend Zeit sich davon zu erholen und bilden noch einen Neuaustrieb aus, der dann immer noch ausreichend Zeit zum Ausreifen hat. Wichtig beim Sommerschnitt ist, dass man nicht bei zu heißen und/oder zu sonnigem Wetter den Rückschnitt vornimmt. Trübe Tage mit einem bedeckten Himmel eignen sich am besten für den Schnitt, denn ein Rückschnitt in der prallen Sonne hat zur Folge, dass die gestutzte Hecke sehr schnell einen Sonnenbrand bekommt.
Nach einem Rückschnitt zu den o.g. Terminen wäre es ratsam, noch eine geringe Düngung vorzunehmen, damit die Pflanzen ausreichend Kraft für den Neuaustrieb haben.
Viele Grüße,
Maria Ketteler-Droste
Vom Team der Baumschule NewGarden