Ihre Frage:
Liebes Team der Baumschule NewGarden,
wir haben vor ein paar Wochen bei Ihnen 15 Kirschlorbeer-Pflanzen gekauft. Diese machen an sich einen guten Eindruck und trotzen Wind und Wetter. Dennoch haben sich bei allen Pflanzen – vornehmlich an der Spitze – an den Blättern braune Ränder und Löcher gebildet.
Was kann das sein und womit kann dieses zusammenhängen? Ich habe Ihnen exemplarisch ein Foto beigefügt.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Ein Kunde der Baumschule NewGarden
Unsere Antwort:
Lieber Kunde der Baumschule NewGarden,
Bei dem Schadbild der Kirschlorbeer handelt es sich möglicherweise um eine nichtparasitäre Ursache.
Der Mangel, aber auch der Überschuss an bestimmten Nährstoffen kann zu charakteristischen Blattverfärbungen, Kümmerwuchs oder Deformationen führen.
Die Schäden werden ebenfalls von der Bodenreaktion, dem pH-Wert beeinflusst. Dieser ist ein Maß für den Kalkzustand des Bodens. Liegt der pH-Wert im extrem basischen oder sauren Bereich, sind bestimmte Nährstoffe im Boden festgelegt und können von den Pflanzen nicht aufgenommen werden. Aufschluss für eine exakte Diagnose bringt nur eine Bodenuntersuchung. Die nehmen viele Landesbetriebe oder Landwirtschaftskammern, in NRW bspw. das Lufa, vor.
Werden Blätter vom Rand her braun, vergilben, verbräunen in der Folge ganz, rollen sich zusammen und fallen ab, kann die Ursache auch ein Düngesalzschaden sein, das heißt, es wurde zu stark gedüngt.
Nach einer weiteren Untersuchung haben sich noch folgende Punkte ergeben:
Die schwarzen Punkte weisen doch wohl auf den Schrotschuss Pilz hin.
Die Schrotschusskrankheit ist ein Pilz. Die Sporen des Pilzes überwintern an den abgefallenen Blättern und an den Trieben. Von dort werden die Neuaustriebe von
Frühjahr bis Sommer wieder befallen. Ab Juli ist in der Regel kein Neubefall der Blätter zu beobachten, an den Trieben ist weiterhin der Pilz vorhanden. Dieser Pilz ist unempfindlich gegenüber Kälte und Trockenheit, er wird häufig durch Regen übertragen. Deshalb sollten die Gehölze auch nicht vom Rasensprenger erfasst werden, um unnötig lange Blattnässeperioden zu verhindern.
Oftmals ist der Einsatz von Fungiziden unvermeidbar.
In Ihrem Fall wäre es wichtig:
– das abgefallene Laub zu entfernen.
– die Infektionstellen durch Schnittmaßnahmen entfernen
– zurückhaltende Stickstoffdüngung
– vorbeugende Fungizidbehandlung
Geeignete Mittel hierfür sind z.B. Duaxo Universal Pilz frei. Diese Mittel ist ein Breitbandfungizid und hat eine Depotwirkung. Es stoppt die Ausbreitung und schützt vor Neubefall und hat somit eine heilende und schützende Wirkung gegen Pilzkrankheiten. Weitere Mittel sind z.B. Dithane Neo Tec, Funguran, Ortiva oder Ectivo Pilzfrei. Bei diesem Schaderregern, der eine häufige Spritzung in kurzem Abstand erfordert, muss mindestens zwischen zwei Wirkstoffen abgewechselt werden,
um eine Selektion resistenter Erregerrassen vorzubeugen.
Viele Grüße
Maria Ketteler-Droste
Vom New Garden Team