Die ersten Herbststürme, einige Niederschläge und gleichzeitig noch relativ gemäßigte Temperaturen – so hat sich der September in den letzten Tagen noch einmal gezeigt und damit ganz klar den Herbst eingeläutet. Diese Witterung ist ideal für viele Gartenarbeiten, auch die Laubgehölze sind nun pflanzbar, und gleichzeitig müssen die ersten Pflanzen auf den Winter vorbereitet werden. Es gibt also alle Hände voll zu tun – packen wir es an!
Oktober ist Hochsaison für Neu- und Umpflanzungen im Garten
Im Oktober sind so gut wie alle Pflanzensorten pflanzbar und ebenso lieferbar. Daher ist der Oktober ideal, wenn man größere Veränderungen am Garten plant. Denn jetzt bietet nicht nur das Sortiment vieler Baumschulen die maximale Auswahl, auch endet am 30. September die Zeit, in der größere Rückschnitte aufgrund des Vogel- und Brutschutzes nicht erlaubt sind, so dass man jetzt nach Herzenslust neu Pflanzen in den Boden bringen , aber bspw. auch Umpflanzungen vornehmen kann.
Temperaturen im Oktober bieten gute Anwachsbedingungen
In weiten Teilen Deutschlands sind die Temperaturen noch relativ mild, so dass der Boden „offen“ ist (also nicht gefroren). Während man die Pflanzen bei einem gefrorenen nicht mehr pflanzen Bodenkann, weil man sie mit vertretbarem Aufwand nicht mehr in den Boden bekommt, bietet der Oktober vielerorts perfekte Pflanzbedingungen. Jetzt sorgt das oftmals milde Klima dafür, dass sich Garten- und Heckenpflanzen bei den Oktobertemperaturen noch gut am neuen Standort akklimatisieren und sich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten können.
Wurzelnackte Heckenpflanzen & Laubgehölze ab Oktober verfügbar

Laubabwerfende Heckenpflanzen – wie bspw. die Rotbuche – ist im Oktober als wurzelnackte Ware verfügbar
Neben der beliebten Freiland- oder Ballenware bei immergrünen Heckenpflanzen (also den Heckenpflanzen mit einem Wurzelballen) ist ab Mitte Oktober auch die sogenannte wurzelnackte Ware (ebenso Wurzelware genannt) pflanzbar und damit wird die Hochsaison für Neupflanzungen im Garten eingeläutet. Die bei vielen Hobbygärtnern beliebten, laubabwerfenden Heckenpflanzen wie bspw. Hainbuche, Rotbuche oder der Liguster sind im Oktober günstig als Wurzelware zu bekommen. Diese Art der Heckenpflanzen sind besonders bei großen Aufforstungen eine preiswerte Alternative zu normaler Ballen- oder Containerware. Ab Mitte Oktober beginnt zudem die perfekte Pflanzzeit für die allermeisten Laubgehölze und Obstbäume. Nachdem sich viele Laubgehölze im September noch einmal in tollen Farben gezeigt haben und in Deutschland regelreicht ein Indian Summer zu genießen ist, verlieren sie nun ihr Laub. Gleiches gilt für die Obstbäume, die nach der letzten Ernte im September normalerweise das Blattwerk abwerfen und ebenso damit verpflanzt werden können.
Kübelpflanzen im Oktober schon winterfest machen
Wenngleich im Oktober Dauerfröste eher selten sind, einzelne frostige Temperaturen können im Oktober immer mal wieder vorkommen und selbst Schneefälle sind in den höhergelegenen Gebieten keine Seltenheit. Welche Temperaturen eine Pflanze wirklich aushalten muss und wie stark eine Pflanze mit Frost zu kämpfen hat, hängt dabei nicht nur von der regionalen Beschaffenheit – also dem Makroklima – ab sondern ebenso stark vom sogenannten Mikroklima einer Pflanze. Individueller Standort, Windexposition usw. sind nur einige der Faktoren, die dieses Mikroklima einer Pflanze beeinflussen können. In einem Beitrag zur Winterhärte bei Gartenpflanzen haben wir detailliert die Faktoren erläutert, die das Mikroklima einer Pflanze beeinflussen können.
Da es in einigen Regionen Deutschlands im Oktober schon zu ersten strengen Nachtfrösten kommen kann, sollte man für die Kübelpflanzen auf Balkon oder Terrasse erste Wintervorbereitungen treffen, damit man im wahrsten Sinne des Wortes nicht vom Winter “eiskalt” erwischt wird.
Winterharte Kübelpflanzen ebenfalls schützen
Selbst eigentlich winterharte Kübel-Pflanzen, die den Winter über im Freien bleiben können, sollten auf die kalte Jahreszeit vorbereitet und vor extremer Kälte geschützt werden. Mit wenigen Handgriffen kann man winterharte Kübelpflanzen auf die kalte Jahreszeit vorbereiten: Eine Stroh- oder Zweigabdeckung auf der Erde verteilen und den Kübelselbst auf Styropor oder eine Holzscheibe stellen, damit die Kälte nicht von unten den Topf durchdringen kann. Noppenfolie oder ein Vlies können zudem bei starker Kälte die Grünmasse schützen und zudem ein Austrocknen der Pflanze verhindern.
Rasenpflege – Noch einmal mähen & Laub entfernen
Im Oktober ist in den meisten Regionen Deutschlands der normale Rasen bereits im „Wintermodus“, d.h. der Rasen hat sein Wachstum schon auf ein Minimum zurückgefahren und nur noch selten muss der Rasen gemäht werden. Wenn man bspw. einen Mähroboter nutzt, kann dieser nun auch in die verdiente Winterpause geschickt werden.
Vertikutieren vor dem Winter
Als gute Wintervorbereitung kann der Rasen jetzt zudem noch einmal vertikutiert werden. Eine starke Vermoosung oder Verfilzung führt eher dazu, dass der Rasen nicht so gut durch den Winter kommt. Die meiste Arbeit macht im Oktober bei der Rasenpflege das herabfallende Herbstlaub. Das Laub sollte regelmäßig vom Rasen entfernt werden, weil es unter einer Laubdecke schnell zu Fäulnis etc. kommt, was dem Rasen nachhaltig schaden kann. Gleichzeitig kann man mit dem Laub sehr gut neuen Humus für das Frühjahr produzieren – Details dazu gibt es hier, wie man Herbstlaub kompostieren kann.
Winterquartiere für die Igel & andere Kleintiere im Garten
Mit der kalten Jahreszeit sollte man neben der Flora ebenso an die heimische Fauna denken, denn diese freut sich über eine gute „Winterunterkunft“. Bei Vögeln haben sich zum Beispiel Nistkästen etabliert und viele Gartenfreunde gewähren den gefiederten Freunden mit dem einen oder anderen Nistkasten einen willkommenen Unterschlupf für die frostigen Tage. Andere tierische Gartenbewohner freuen sich ebenfalls über ein Angebot von Winterquartieren. Für Igel und andere Nützlinge ist es bspw. ideal, Zweige, kleine Laubhaufen etc. nicht komplett zu entfernen, sondern an der einen oder anderen Stelle im Garten zu belassen. Dort richten sich die Tiere dann ein wohliges Winterlager ein und kommen gut durch die kalte Jahreszeit.