Auch in diesem Jahr ist der Dezember eher von milden Temperaturen geprägt, was aber nicht bedeuten muss, dass der Winter nicht mehr kommen wird. In Deutschland ist der Januar der kälteste Monat, daher sollte man weiterhin auf tiefe Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gefasst sein und dann sollte besonders die immergrünen Gartenpflanzen von der Schneelast befreit werden, um ein Abbrechen von Ästen und Trieben zu vermeiden. Ein wenige Gartenarbeit bleibt also im Januar nicht aus. Gleichzeitig sollten einige frisch gepflanzte Gartenpflanzen, gerade ersten Winter vor zu strenger Kälte geschützt werden, denn selbst wenn die als winterhart gelten – in jungen Jahren ist häufig trotzdem ein Winterschutz empfehlenswert.
Ziergehölze und immergrüne Gartenpflanzen von Schneelast befreien
Die letzten Jahre haben es häufig gezeigt: Weihnachten war wie in diesem Jahr eher grün und verregnet, aber dafür kam der Schnee oftmals noch im darauffolgenden Januar, häufig bis in den Februar oder März hinein. Bei starken Schneefällen benötigen gerade Ziergehölze und immergrüne Gartenpflanzen besondere Aufmerksamkeit, denn für den Schnee können wirkt die Grünmasse wie eine Art Schirm, der viel Schnee auffängt. Mit dem Schnee lastet dann ein großes Gewicht auf den Pflanzen, so dass Äste und Triebe unter diesem Gewicht Schaden nehmen und sogar abbrechen können. Sind die Gartenpflanzen bereits aus anderen Gründen geschwächt, können sie sogar komplett zerfallen.
Entsprechend sollte man die immergrünen Heckenpflanzen und Gartenpflanzen regelmäßig entlasten, wenn es innerhalb kurzer Zeit zu starken Schneefällen kommt. In Gebieten, die über längere Zeiträume mit großen Schneefällen rechnen (bspw. in höhergelegenen Regionen), ist das Einwickeln von immergrünen Gartenpflanzen / Heckenpflanzen eine Alternative und erspart das ständige Entfernen des Neuschnees. Hierzu kann man diese einfach mit einer Bastmatte einwickeln, so dass nicht mehr ganz so viel Schnee auf den Pflanzen liegen bleiben kann. Gleichzeitig werden Taxus, Thuja etc. durch die Bastmatten stabilisiert. In den meisten flacheren Regionen reicht aber das regelmäßige Entfernen des Schnees.
Besonders hoch ist die Schneelast, wenn sich die Temperaturen um den Nullpunkt bewegen und der Schnee sich mit Feuchtigkeit geradezu vollsaugt.
Wohin mit dem Weihnachtsbaum? Er ist ein idealer Kälteschutz für Gartenpflanzen
Nach den Weihnachtstagen, häufig mit Beginn des Januars, haben viele Weihnachtsbäume ausgedient und werden entsorgt (zumindest bei denen, die keinen Weihnachtsbaum mit einem Wurzelballen haben). Vielerorts werden Abholungen von lokalen Vereinen oder der freiwilligen Feuerwehr organisiert, doch das ist eigentlich viel zu schade, denn man kann den ausgedienten Weihnachtsbaum auch wunderbar für den eigenen Garten nutzen. Die Zweige vom Weihnachtsbaum eignen sich sehr gut als Isolationsschicht für diverse Gartenpflanzen. Mit den Zweigen kann man bspw. empfindliche Rosen oder Stauden vor der Kälte schützen. Auch die Wurzeln Bambus kann man so vor Kälte schützen, denn gerade frisch gepflanzte Bambus-Pflanzen benötigen diesen Schutz vor extremer Kälte.
Bei milden Temperaturen: Zeit für Rückschnitt, Fällungen & Umpflanzungen
Wenn im Januar noch milde Temperaturen über Null Grad Celsius herrschen, kann man diesen Zeitpunkt perfekt nutzen, um verschiedene Arbeiten an Bäumen, großen Sträuchern usw. zu erledigen. Gerade bei Obst- oder Zierbäumen kann man an frostfreien Tagen im Januar gut einen Rückschnitt durchführen, so dass diese Gehölze im Frühjahr direkt die gesamte Energie auf den neuen Austrieb fokussieren können. Bei Obstgehölzen sorgt das für eine gute Ernte. Wenn allerdings sehr niedrige Temperaturen herrschen (weniger als -3°C bis -5°C), sollte man keinen Rückschnitt der Gehölze mehr vornehmen, denn sonst kann es passieren, dass die Zellen an den frischen Schnittstellen gefrieren und platzen. Die Folge wären offene Wunden an den Bäumen, die immer ein potenzielles Einfallstor für Bakterien oder andere Baumkrankheiten darstellen. Wie bei jedem Rückschnitt sind passende Gartengeräte wichtig: Saubere Schnitte sind mit scharfen und exakt arbeitenden Gartengeräten am besten möglich, so dass man hier auf Qualität achten sollte. Stumpfe und unsauber arbeitende Gartengeräte sorgen für Quetschungen, die wiederum eine Quelle für Infektionen und Erkrankungen sein können.
Wässerung von Gartenpflanzen vermeidet Frosttrocknis
Nicht nur beim oben angesprochenen Bambus, ebenso bei vielen anderen Gartenpflanzen sollte auf eine ausreichende Wässerung während des Winters geachtet werden. Wie in den vorherigen Monaten bereits erläutert gilt weiterhin, dass besonders immergrüne Gartenpflanzen und Gehölze an frostfreien Tagen Wasser benötigen. An sonnigen Wintertagen wird über die Grünmasse relativ Wasser verdunstet, was immergrüne Blattgehölze am stärksten betrifft (Beispiele hier sind Kirschlorbeer, Bambus, Buchsbaum, Rhododendron etc. – alles immergrüne Gartenpflanzen, die über viele Blattgrün verfügen, über das im Winter Wasser verdunstet wird). Aus dem Boden können die Pflanzen während der Wintermonate nur wenig Wasser aufnehmen und die Gartenpflanzen drohen daher zu vertrocknen – die sogenannte Frosttrocknis setzt den Pflanzen zu. Tatsächlich ist es so, dass ein Großteil der Schäden an Pflanzen, die nach dem Winter auftreten, keine echten Kälteschäden sind, sondern auf die Frosttrocknis – und damit einen Wassermangel während der Wintermonate zurückzuführen sind.
Milde Perioden im Winter sollten daher zum Gießen der Gartenpflanzen genutzt werden, um diesen Pflanzen zu ermöglichen, dass sie ihren Wasserhaushalt ausgleichen.