Nach dem extrem warmen und trockenen Sommer pendeln sich die Temperaturen nun doch etwas ein. Entsprechend kann man daher täglich mit strengen Minusgraden rechnen und wer den Garten noch nicht auf den Winter vorbereitet hat, sollte dies nun nachholen. Aber nicht nur die Vorbereitung auf den Winter sollte im Dezember auf der ToDo-Liste von Hobbygärtnern stehen, auch die Bewässerung ist in diesem viel zu trockenen Jahr besonders wichtig.
Bewässerung von immergrünen Garten- und Heckenpflanzen
Die ausreichende Bewässerung in den kommenden Monaten ist gleich doppelt wichtig: Zum einen gab es das Jahr über viel zu wenig Niederschlag in den meisten Regionen Deutschlands, so dass selbst nach den ersten kälteren und nasseren Tagen im November dem Boden immer noch viel Wasser fehlt. Wer bspw. mit einem Spaten mal tiefer als 20-25cm in den Boden sticht, findet häufig weiterhin sehr trockenen Boden vor, so dass über die nächsten Monaten weiterhin eine Bewässerung insbesondere für frisch gepflanzte Gehölze notwendig ist und besonderes Augenmerk gilt hier den immergrünen Heckenpflanzen und Gartenpflanzen.
Frosttrocknis kann im Winter für immergrüne Gartenpflanzen problematisch sein
Die ausbleibende Wässerung von Gartenpflanzen im Winter ist ein häufiger Fehler, der zu Schäden an Pflanzen während der kalten Jahreszeit führen kann, der sogenannten Frosttrocknis. Im Dezember und Januar gibt es häufig noch sonnige Tage, an denen der Boden über Tag nicht gefroren ist. An genau diesen Tagen benötigen besonders immergrüne Heckenpflanzen und Gartenpflanzen noch eine zusätzliche Bewässerung, denn über die Nadeln und Blätter wird weiterhin viel Feuchtigkeit verdunstet. Die trockene Luft im Winter kann diesen Effekt noch verstärken. Buchsbaum, Rhododendron, Kirschlorbeer und andere wintergrüne Heckenpflanzen und Gartenpflanzen sollten in den eher trockenen Winterwochen ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden, solange der Boden noch nicht gefroren ist.
Winterschutz für Pflanzen in Kübeln und Töpfen
Wer bis jetzt noch nicht seine Topf- und Kübelpflanzen winterfest gemacht hat, sollte dies nun unbedingt nachholen. Denn selbst winterharte / frostharte Gartenpflanzen, die im Pflanztopf- oder -kübel stehen, sollten nicht ungeschützt der Winterkälte und dem eisigen Wind ausgesetzt werden, denn obwohl die Pflanzen winterhart sind, kann strenger Frost den Kübelpflanzen stark zusetzen. Mit wenigen und einfachen Maßnahmen kann man die Kübelpflanzen effizient und ohne viel Aufwand vor Kälteschäden schützen: Schon bei der Wahl des Standortes für die kalte Jahreszeit sollte man darauf achten, dass die Kübelpflanzen nicht an windigen Standorten stehen, sondern geschützt platziert werden. Darüber hinaus kann man den Grünteil der Pflanzen (insbesondere bei immergrünen Kübelpflanzen) mit einem Vlies schützen. So ein Vlies schützt zwar nicht vor der Kälte (dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube), sondern es verhindert ein vermehrtes Austrocknen der Kübelpflanzen, indem die unter dem Vlies geschützte Grünmasse nicht so viel Wasser verdunstet.
Wurzelballen von Kübelpflanzen mit Jutematten oder Noppenfolie schützen
Den Wurzelballen der Kübelpflanzen kann man durch Jutematten oder eine Nopppenfolie schützen. Ebenso ist es empfehlenswert, den Pflanzkübel vor einem Durchfrieren zu schützen, indem man diesen auf Styropor stellt. Weitere Tipps, wie man Kübelpflanzen winterfest machen kann, findet man in unserem speziellen Ratgeber zu dem Thema: Kübelpflanzen winterfest machen – alle Tipps und Tricks
Auch freistehende Gehölze müssen zum Teil winterfest gemacht werden
Im Herbst gepflanzte, junge oder aus anderen Gründen eher empfindliche Gehölze, sollte man im Winter ebenfalls mit einem besonderen Schutz bedenken. Auch hier können mit einfachen Maßnahmen sehr gute Ergebnisse erzielt werden.
Herbstlaub als natürliche Isolationsschicht nutzen
Eine gleich aus doppelter Hinsicht praktische Maßnahme zur Isolation ist die Nutzung des Herbstlaubs als Schutz vor strenger Kälte. Das Herbstlaub kann man als Isolationsschicht nutzen, die aber nicht viel dicker als ca. 15cm sein sollte, um die Wurzeln einer freistehenden Gartenpflanze zu nutzen. Gleichzeitig spart man sich so die Entsorgung des Laubs. Neben den jungen und empfindlichen Gehölzen freuen sich viele Kleintiere über diese Laubansammlungen, (wie z. B. Igel und andere Gartentiere), denn das Laub wird gerne von der heimischen Fauna genutzt, um sich ein gemütliches Quartier für den herannahenden Winter einzurichten. Viele weitere Tipps, wie man freistehende Gartenpflanzen winterfest machen kann, finden Sie hier: Winterschutz für freistehende Gartenpflanzen – die besten Tipps & Tricks
Winterschnitt von Obstgehölzen, Bäumen & Sträuchern im Dezember
Die Obsternte fiel in diesem Jahr, gerade bei den Apfelbäumen, aufgrund der langen Wärmeperiode im Sommer besonders reichhaltig aus. Wenn man unmittelbar nach der Obsternte im Herbst noch keinen Rückschnitt an den Obststräuchern und –Bäumen durchgeführt hat, können diese Gehölze jetzt im Dezember noch zurückgeschnitten werden. Beim sogenannten Winterschnitt der Obstbäume sollte man die Äste auslichten und einen Erhaltungsschnitt durchführen, um Platz für die frischen Triebe zu schaffen. Gleichzeitig werden beim Winterschnitt alte Früchte entfernt, wenn diese noch an den Ästen hängen, denn diese Altfrüchte sind häufig ein Herd für Infektionen und Krankheiten.
Winterruhe für den Rasen – am besten nicht mehr betreten
Mit den winterlichen Temperaturen sollte für den Rasen die Winterruhe einkehren. Gerade bei sehr kalten Temperaturen sollte das Betreten der Rasenfläche möglichst vermieden werden, damit die teilweise steif gefrorenen Grashalme vom Rasen nicht abbrechen und Schaden nehmen. Frostfreie Tage im Dezember sollte man nutzen, um evtl. noch auf dem Rasen befindliches Laub zu entfernen, denn darunter kann es im Winter zu faulen beginnen.
Winterzeit ist Planungszeit für Veränderungen im Garten
Insgesamt ist der Zeitaufwand für die Gartenarbeit im Dezember eher gering und neben der verdienten Erholung kann man Zeit wunderbar nutzen, um die ersten Gartenpläne für das nächste Jahr zu schmieden. Welche Veränderungen möchte man vornehmen, welche Pflanzen sucht man noch für den eigenen Garten, ob man vielleicht mit schönen Heckenpflanzen eine neue Hecke im nächsten Jahr plant, mit Ziergehölzen im Garten neue Akzente setzen möchte usw. usw. . Für diese und viele weiter Fragen hat man jetzt genug Zeit, sich gute Lösungen zu überlegen.
Den kompletten Ratgeber der Gartenarbeiten im Dezember finden Sie hier: 12 Dezember – Kälteschutz, Bewässerung und Winterschnitt