Liebe Gartenfreunde und Hobbygärtner,
unsere Serie mit außergewöhnlichen Bäumen für den Garten geht weiter – heute stellen wir die Magnolia tripetala / Magnolia umbrella / Schirm-Magnolie vor.
Ursprung und Charakteristika der Schirm-Magnolie / Magnolia umbrella
Die Schirm-Magnolie ist ebenfalls unter dem botanischen Namen Magnolia tripetala bekannt und noch eine echte Seltenheit in deutschen Gärten. Besonders auffällig ist das große Blatt, das einen Hauch von Tropen in heimische Gärten bringt. Die exotische Belaubung und der breite Wuchs machen diese Magnolie zu einem echten Geheimtipp. Ihre Blüte strahlt in einem dezenten Cremeweiß und lässt selbst den von manchen als gewöhnungsbedürftig empfundenen Duft schnell vergessen.
Die Schirm-Magnolie ist echte Rarität
Die Magnolia umbrella stammt ursprünglich aus der freien Natur im Osten der USA und besiedelt dort vorwiegend Bergwälder. Sie ist aber selbst in ihrem natürlichen Habitat eine Seltenheit und generell entsprechend als wenig verbreitet. Nach Europa gelangte der malerische Baum im Jahr 1752. Er wurde von Carl von Linne zunächst als Varietät der Magnolia virginiana beschrieben, dann aber im Jahr 1759 als eigene Art anerkannt.
Magnolia tripetala wird bis zu 10 Meter groß
Die Magnolia tripetala wächst zumeist mehrstämmig zu einem mittelgroßen Baum, der hierzulande eine Wuchshöhe zwischen 5 und 10 Metern erreichen kann. In freier Natur in den USA kann sie sogar bis zu 15m hoch wachsen.
Ausladende Krone ist typisch
Um ihre kegelförmige und gleichzeitig ausladende Krone entfalten zu können, benötigt diese Magnolie ausreichend Platz: Sie wird bis zu 5 Meter breit und wirkt daher in solitärem Stand besonders eindrucksvoll. So gepflanzt begeistert sich mit einer schönen Wuchsform und einem exotischen Blattwerk.
Baumrinde kontrastiert die jungen Triebe
Die Rinde der Schirm-Magnolie schimmert gräulich und zeigt kaum Struktur. Sie bleibt im Verlaufe des Wachstums auffallend glatt und bildet einen aparten Kontrast zu den frischen Jungtrieben, die zunächst violett-bräunlich leuchten.
Blattwerk der Magnolia tripetala wird bis zu 60cm lang und erinnert an Bananenblätter
Das markanteste Merkmal der Schirm-Magnolie ist ihr ausdrucksstarkes Blattwerk, das vor allem durch die Größe der einzelnen Blätter ins Auge fällt und entsprechend an Bananenblätter erinnert. Die wechselständigen Blätter werden bis zu 60 cm lang und stehen häufig zu vielen am Triebende. Sie wirken wie ein aufgespannter Schirm und brachten dieser Magnolie ihren Namen ein. Die einzelnen Blätter sind länglich-oval geformt und tragen ein zugespitztes Blattende. Ihre Oberseite glänzt frischgrün und ist sehr glatt, wohingegen die Unterseite leicht behaart ist und gräulich erscheint.
Herbstfärbung in Gelb und Braun
Im Herbst weiß das Laubkleid der Magnolie ebenfalls zu punkten und färbt sich in warmen Herbstfarben. Gelb- und Brauntöne umhüllen die Krone und zaubern herrliche Lichtspiele, wenn sich das Sonnenlicht in den Blättern fängt.
Blüte der Schirm-Magnolie strahlt in reinem Weiß
Den Frühling verkündet die Magnolia umbrella mit ihren 25 cm langen Blüten, die in einem strahlenden Weiß dezent wirken und diese Magnolie zu einer klassischen Eleganz verhelfen. Die Blüten der Schirm-Magnolie bestehen aus einzelnen Blättern, die becherförmig zusammenstehen und sich an langen Stielen aufrecht am Triebende entwickeln. Sie erscheinen etwas wellig sowie leicht zerknittert.
Blütenduft wird von beeindruckender Optik dominiert
Die außerordentliche Gesamterscheinung der Schirm-Magnolie lässt den ausgeprägten und manchmal als unangenehm empfundenen Duft der Blüten in den Hintergrund treten.
Originelle Frucht schmückt bereits im Sommer die Krone
Bereits im Sommer schmücken originelle, zapfenartige Fruchtstände in großer Zahl die Magnolia umbrella. Die leuchtend roten Balgfrüchte sind circa 10 cm lang und ein echter Hingucker. Sie tragen die Samen des Baums in sich, die als Futterquelle sehr beliebt sind und viele heimische Vögel anlocken.
Tipps für den optimalen Standort der Schirm-Magnolie
Die Schirm-Magnolie benötigt für optimale Standortbedingungen einen durchlässigen, humosen und frischfeuchten Untergrund. Trockenheit und sehr kalkhaltigen Boden mag sie hingegen nicht. Zudem ist eine gleichmäßige Wasserversorgung empfehlenswert, dann erhält sie die besten Bedingungen zum Wachsen.
Flaches Wurzelwerk strebt im oberen Boden
Das Wurzelwerk der Magnolia tripetala entwickelt sich flach, weit ausgebreitet und versorgt den Baum bestmöglich mit Wasser und Nährstoffen. Es reagiert sensibel auf Staunässe und benötigt einen Untergrund mit möglichst gutem Wasserabfluss, hier wird diese Magnolie zu einer Schönheit.
Sonniger und windgeschützter Standort ist empfehlenswert
Magnolia tripetala benötigt Licht und mag die Sonne. Am besten wächst sie an einem geschützten Standort im Halbschatten oder in der Sonne. Die direkte Mittagssonne sollte man allerdings vermeiden. Aufgrund des großflächigen Blattes ist die Schirm-Magnolie sehr windanfällig.
Magnolia tripetala ist frosthart bis -26°C
Winterhart ist diese Magnolie entgegen ihrem Ruf bis zu einer Temperatur von minus 26 Grad Celsius. Sie wird als absolut frosthart bezeichnet und ist das ideale Ziergehölz für die Verschönerung des europäischen Gartens. Gerade im Winter bietet ihre malerische Silhouette einen aparten Anblick und wertet ihre Umgebung besonders dekorativ auf.
Verwendung der Magnolia umbrella / Schirm-Magnolie
Diese Magnolie ist eine Rarität, die mit einem großen Zierwert traumhafte Gartenimpressionen beschert, aber bisher recht selten in unseren Gärten anzutreffen ist. Sie gilt als attraktives Blüten- und Blattschmuckgehölz, das nicht nur formschön wächst, sondern darüber hinaus mit einer exotischen Ausstrahlung verwöhnt und sehr pflegeleicht ist. Die ausladende Wuchsform hinterlässt eine malerische Erscheinung und wirkt gerade in Solitärstellung besonders ausdrucksstark. Die Schirm-Magnolie sollte daher in großen Gärten und herrschaftlichen Parkanlagen gepflanzt werden und irritiert dann auch nicht mit ihrem intensiven Blütenduft. Das große Blattwerk lässt sie tropisch erscheinen und verleiht auch der europäischen Gartenoase einen exotischen Reiz. Sie ist ein echter Geheimtipp, der neben seinen optischen Vorzügen ebenso mit einem robusten und pflegeleichten Charakter auftrumpft.