Unkraut ist das Feindbild jedes Hobbygärtners und kann das sorgsam gepflegte Bild im Garten schnell zerstören. Doch nicht nur die Optik spielt hierbei eine Rolle, denn Unkräuter machen den eigenen Pflanzen auch wichtige Nährstoffe, Wasser und vor allem Platz streitig. Mit diesen 7 Tipps können Sie Störenfrieden wie Brennnessel, Löwenzahn und Co. den Kampf ansagen und Ihren Pflanzen die bestmögliche Chance geben, unbeeinträchtigt zu gedeihen.
1. Unkrautflies zur Vorbeugung von Eindringlingen
Wer einen neuen Garten anlegt, kann bereits von Anfang an gezielte Maßnahmen setzen, um unerwünschte Gewächse fernzuhalten. Hierfür kann beispielsweise ein Unkrautflies zum Einsatz kommen. Es wird flächendeckend auf das Beet aufgelegt und an den Stellen, die bepflanzt werden sollen, x-förmig durchgeschnitten. In diese Öffnungen werden dann die Pflanzen gesetzt und der Rest wird ganz einfach mit Erde bedeckt.
Auf diese Weise wird die Pflanze von oben mit Licht und von unten mit Wasser versorgt, während das Flies das Wachstum von Unkraut hemmt. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Feuchtigkeit besser im Boden bleibt. Alternativ zur Erde lässt sich das Flies ebenfalls mit Mulch oder Kies bedecken.
2. Unkrautwachstum hindern mit einer Mulchdecke
Eine weitere Möglichkeit, für ein möglichst unkrautfreies Beet zu sorgen, ist eine Mulchdecke. Hierbei wird die umliegende Erde mit einem organischen Material wie Rindenmulch, Grasschnitt, Stroh oder Ähnlichem bedeckt. Besonders gut eignet sich eine Mulchschicht unter Bäumen, Sträuchern und Rosen. Bereits eine 5-10 cm dicke Schicht reicht dabei schon aus, um dem Unkraut das Wachstum zu erschweren. Sollte sich dennoch das ein oder andere Kraut durchschleichen, ist es ganz leicht auszuzupfen, weil die Wurzeln unter dem Mulch kaum Halt finden.
Ein zusätzlicher Vorteil dieser Methode ist, dass das Beet im Sommer vor dem schnellen Austrocknen geschützt ist, während die Mulchschicht im Winter vor Frostschäden schützt.
Wichtig: Mulch entzieht dem Boden Nährstoffe für die Zersetzung. Daher sollte vor dem Mulchen mit Hornspänen gedüngt und eventuell auch nachgedüngt werden.
3. Dekorative Bodendecker setzen

Vinca major / Großes Immergrün – ein schöner, immergrüne Bodendecker als Alternative zum Mulch
Als Alternative zur Mulchdecke können die freien Stellen im Beet auch einfach mit immergrünen Bodendeckern besetzt werden. Die dekorativen Ziergräser bilden mit der Zeit einen dichten, grünen Teppich im Garten. Dabei fungieren sie einerseits als Schutz für den Garten, indem sie Schatten spenden und ihn so vor extremen Temperaturschwankungen bewahren, und lassen Unkräutern zudem keinen Platz zum Wuchern. Noch dazu sind sie pflegeleicht und meist sogar winterhart.
Gut geeignet sind etwa Pflanzen wie Efeu, Immergrün, Fingerstrauch, Golderdbeere oder Storchschnabel.
4. Unkraut zum richtigen Zeitpunkt jäten

Fünffingerstrauch ‘Red Ace’ – begeistert im Zeitraum von Juni bis Oktober mit orangeroten Blüten
Wenn das Unkraut bereits sprießt, muss es wohl oder übel eliminiert werden. Idealerweise wird es dabei wöchentlich und stets vor der Blüte entfernt, damit es gar nicht erst die Chance hat, sich zu vermehren. Muss es besonders schnell gehen, sollten zumindest die Blütenköpfe abgezupft werden, um zu verhindern, dass sich Samen entwickeln.
Beim richtigen Datum fürs Unkrautjäten orientieren sich viele Gärtner am Mondkalender. Dabei gilt der abnehmende Mond im Zeichen Steinbock als geeignete Zeit, um unerwünschte Gewächse aus der Erde zu ziehen. Steht der Mond hingegen im Zeichen Löwe, ist es besser, vom Rupfen die Finger zu lassen, denn es heißt, dass alles, was dann geerntet wird, später nur noch mehr sprießen soll.
5. Richtiges Werkzeug zum Jäten verwenden
Wer sich gleich nach dem Regen ans Entfernen von unliebsamen Kräutern macht, benötigt unter Umständen gar kein Werkzeug, weil der Boden schön weich ist und sich viele Kräuter auch händisch auszupfen lassen.
Grundsätzlich gilt aber: Je besser das Werkzeug, desto leichter wird die Arbeit. Unkrauthacken gehören ins Repertoire jedes Hobbygärtners. Ob als Mini-Version oder mit Stiel – je nach Bedürfnissen und Belieben kann hier jeder selbst entscheiden werden, was das richtige ist. Bei trockenen Böden ist die Gartenkralle ein besonders wichtiges Hilfsmittel. Sie lockert die Erde gut auf und das Kraut lässt sich dann leichter entsorgen. Ein Besuch im Baumarkt lohnt sich also allemal.
6. Pfahlwurzeln stechen und nachhaltig bekämpfen
Hartnäckige Unkräuter mit Pfahlwurzel wie Löwenzahn, Acker-Kratzdistel, Staudenknöterich oder der stumpfblättrige Ampfer benötigen eine Sonderbehandlung. Sie müssen tief ausgestochen werden, damit sichergestellt wird, dass die komplette Wurzel entfernt wird. Ansonsten kann es passieren, dass jedes Jahr aufs Neue gejätet werden muss.
Hierfür gibt es spezielle Pfahlwurzelstecher, mit denen ganz einfach im Stehen gearbeitet werden kann. Die Bedienung ist kinderleicht: Geradewegs in die Erde drücken, drehen und ziehen und schon wird die Pflanze samt Wurzel aus der Erde geholt. So werden Pfahlwurzler langfristig bekämpft und das Beet sieht wieder ordentlich aus.
7. Neubepflanzung als letzte Option
Hat das Kraut bereits Überhand im Garten genommen, hilft leider nur mehr, die komplette Fläche umzugraben und das Beet neu anzulegen. Selbst wenn es mühsam ist, wird der Boden dadurch immerhin aufgelockert und gelüftet und ist wieder empfänglicher für Regen- und Gießwasser. Außerdem bietet eine Neubepflanzung die Möglichkeit, in ein Unkrautflies zu investieren oder eine Mulchschicht aufzulegen, damit das Unkraut von vorne herein keine Chance hat.
Bei Unkräutern im eigenen Garten gilt: Besser Vorsicht als Nachsicht! Mit ein paar vorbeugenden Maßnahmen und regelmäßigem gezieltem Jäten zum geeigneten Zeitpunkt kann den störenden Kräutern schnell der Garaus gemacht werden. Auf diese Weise steht einem ordentlich gepflegten Beet nichts mehr im Wege!