Die immergrüne Aloe Vera ist sowohl bei Langzeit-Pflanzenliebhabern als auch Pflanzenneulingen gleichermaßen beliebt. Durch die einfache Pflege überlebt sie selbst dunkelgrüne bis schwarze Daumen und die intensiv grüne Farbe versprüht Leben und Freude in jedem Raum. Obendrein lässt sich das Gel der Blätter als wertvolles Allround-Heilmittel einsetzen. Was Sie beim Eigenanbau im Innenbereich beachten sollten und was die Aloe Vera alles kann, lesen Sie hier.
Die Wüstenlilie Aloe Vera
Wenn die Aloe Vera bei uns im Geschäft steht, hat sie bereits einen weiten Weg hinter sich gebracht. Denn angebaut wird sie ursprünglich als Nutzpflanze in subtropischen und tropischen Gebieten.

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Gut zu wissen: Sie gehört zur Gruppe der Sukkulenten, die sich durch ihr äußerst wasserspeicherndes Gewebe von anderen Pflanzenarten unterscheiden. Diese Besonderheit ist der Grund dafür, dass Sukkulenten wenig Wasser benötigen und selbst längere Trockenphasen überstehen.
Genügend Licht und angenehme Temperaturen
Eine Aloe Vera benötigt in erster Linie einen möglichst warmen, sonnigen Standort. Falls Sie die Pflanze doch einmal rausstellen, sollten Sie daran denken, sie spätestens bei Temperaturen im einstelligen Bereich wieder nach drinnen zu holen. Am wohlsten fühlt sie sich bei 10 Grad Celsius aufwärts.
Besondere Vorsicht besteht bei jungen, neu aufgestellten Pflanzen, die das direkte Sonnenlicht noch nicht gewohnt sind. Diese dürfen nicht in die pralle Sonne gestellt werden, da sie andernfalls schnell einen Sonnenbrand erleiden könnten. Deshalb empfiehlt es sich die Pflanze langsam an den sonnigen Platz zu gewöhnen und immer länger ans Fenster zu stellen, bis sie sich daran gewöhnt hat.
Speziell im Winter, wenn es draußen dunkel ist und sich nur vereinzelte Sonnenstrahlen den Weg ins Innere Ihrer Wohnung bahnen, kann eine LED-Pflanzenlampe für Abhilfe sorgen. Die roten und blauen Lichtstrahlen braucht die Aloe Vera für die Photosynthese. Das Ergebnis: neue Triebe durch stärkeres Wachstum. Zudem verbraucht eine gewöhnliche LED-Lampe nur wenig Strom.
Nicht übergießen!
Als recht unkomplizierte Pflanze reicht der Aloe Vera für ein gesundes Wachstum herkömmliche Blumenerde. In sandiger, trockener und kalkhaltiger Erde wächst sie am besten.
Was das Gießen betrifft gilt hier: Weniger ist mehr! Während der Sommermonate ist es vollkommen ausreichend, wenn nur der Torfballen regelmäßig befeuchtet wird, mehr aber nicht. Im Winter sollte die Pflanze sogar fast gänzlich trocken gehalten werden. Geben Sie generell das Wasser seitlich zu und niemals von oben. Die Blätter sollten nämlich weitestgehend trocken bleiben.
Schädlinge bekämpfen
Leider wird auch die Aloe Vera des Öfteren von kleinen Tierchen angefallen, die ihre Blätter kaputt machen. Schildläuse waschen Sie am einfachsten mit Seifenlauge von den Blättern oder wischen sie mit einem Tuch weg. Für die effektive Entfernung von Schmierläusen raten wir zu pflanzlichen Insektiziden, etwa auf Neem-Basis.
Umtopfen für besseres Wachstum
Damit sich die Aloe Vera vollends ausbreiten kann, hilft es sie hin und wieder umzutopfen. Alle 2 bis 5 Jahre, je nach Wachstum und Düngung sollte sie einen frischen Topf bekommen. Nehmen Sie dazu die Pflanze aus dem Topf, lockern Sie den Wurzelballen und befreien Sie ihn grob von der alten Erde. Alte und abgestorbene Blätter werden dabei ebenfalls entfernt. Im neuen Topf sollte sich die Sukkulente circa auf gleicher Höhe bzw. Tiefe befinden wie zuvor. Vergessen Sie nicht auf das Angießen!
Spätestens dann, wenn Sie sehen, dass sich Kindel oder Ableger bilden, ist es Zeit zum Umtopfen. Sie können das gleich als Chance nutzen, um mit dem Ableger eine komplett neue Pflanze zu kreieren.
Selbstgeerntetes Aloe Vera Gel

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Das hochwertige Gel der Aloe Vera Pflanze kommt in vielen Kosmetik- und Pflegeprodukten vor. Wenn Sie gut auf Ihre Aloe Vera aufpassen, können Sie das hochwertige Gel selbst ernten. Dazu muss die Pflanze mindestens 3 Jahre alt sein. Dann gehen Sie wie folgt vor:
Schneiden Sie eines der unteren Blätter am Stängelansatz ab. Falls die Gefahr besteht, die restliche Pflanze zu beschädigen, reicht es auch, wenn Sie das Blatt unten nur einschneiden und dann vorsichtig abreißen. Danach wird das Blatt aufrecht und mit der Schnittfläche nach unten zeigend für eine Stunde in ein Glas gestellt. So kann der gelbliche, leicht giftige, aloinhaltige Saft ablaufen.
Im Anschluss sollten Sie knapp 1cm der Unterseite des Blattes abschneiden, um sicherzugehen, dass etwaige Aloin-Reste entfernt wurden. Jetzt können Sie entweder die äußere Blattschicht abschälen oder das Blatt der Länge nach halbieren. Wir empfehlen zum Ausschaben des Blattes die Verwendung eines Löffels.

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Sie können das gewonnene Gel in eine kleine Schüssel oder ein Schraubglas abfüllen und aufbewahren. Verschlossen und gekühlt hält es sich ungefähr 1-2 Wochen. Das Einfrieren des Gels in Eiswürfelbehältern verlängert die Haltbarkeit.
Tipp: Mit einem Stabmixer lässt sich das Gel zu einer cremigen Pflegelotion verarbeiten.
Gesundheitliche Vorteile der Aloe Vera
Zu guter Letzt wollen wir Ihnen noch einen kleinen Überblick über die gesundheitsfördernde Wirkung der Aloe Vera Pflanze verschaffen.
Dank der enthaltenen Salicylsäure wirkt Aloe Vera Gel schmerzlindernd und entzündungshemmend. Deshalb empfiehlt sich die Verwendung des Gels speziell bei allergischen Reaktionen, Geschwüren, Verbrühungen oder Verbrennungen wie beispielsweise Sonnenbrand.
Zusätzlich kann Aloe Vera ebenso gegen Pickel und Ekzeme eingesetzt werden.