Verglichen mit den beiden Vorjahren ist der Sommer 2020 bisher in Bezug auf Temperatur und Niederschlag eher normal. Dennoch gibt es regionale Unterschiede, so dass man im August das Thema Bewässerung nicht von der ToDo-Liste streichen sollte. Dazu kommen jetzt schon die ersten Herbstvorbereitungen, angefangen bei der letzten Düngung vor dem Winter, dem Entfernen von alten Blüten und leichten Formschnitten. Mit dem August geht aber auch die Pflanzsaison so langsam wieder los, so dass man jetzt Veränderungen und bspw. Neupflanzungen planen kann, die man in den kommenden Monaten umsetzen möchte.
Ausreichend Bewässerung – im August weiterhin wichtig
Zwar waren die letzten Monate in Deutschland nicht ganz so heiß und mit mehr Niederschlang als in den Vorjahren, gleichzeitig gibt es regionale Unterschiede und weiterhin sind die Defizite aus den letzten Jahren in einigen Gebieten noch nicht wieder aufgeholt. Der Trend setzt sich fort: Nicht nur der Rasen, sondern ebenso die anderen Gartenpflanzen müssen regelmäßig und entsprechend der aktuellen Witterung bewässert werden, wenn man nicht gerade speziell trockenheitsverträgliche Heckenpflanzen im Garten hat. Insbesondere frisch gepflanzte Exemplare, die noch über kein so ausgereiftes und tiefgehendes Wurzelwerk verfügen, sind mit genügend Wasser zu bedenken.
Wie bewässert man richtig? Weniger häufig, dafür intensiv!
Bewässerung ist mehr als nur Wasser anstellen und fleißig den Garten mit dem kühlen Nass versorgen. Um die tieferen Wurzeln der Pflanzen zu erreichen ist es wichtig, dass man eher weniger häufig bewässert, dafür dann aber jeweils intensiver. Das Wasser sollte bis in eine Tiefe von mind. 15-30cm vordringen. Die hierfür notwendige Menge an Wasser liegt bei ca. 15-30 Liter pro Quadratmeter. Bei vielen Rasensprengern und anderen Bewässerungsanlagen gibt es dafür eine Angabe zur Liter-Leistung pro Stunde, so dass man hier relativ gut planen kann, wie viel Wasser auf einer Fläche verteilt wurde. Häufig ist es zudem sinnvoll, nicht den kompletten Garten mit der gleichen Wassermenge zu bewässern, denn nicht alle Pflanze benötigt die gleiche Wassermenge. Entsprechend ist die Verwendung von einfachen Rasensprengern bspw. für Rasenflächen empfehlenswert, für andere Grünpflanzen sollte man überlegen, diese individuell zu bewässern oder mit besser steuerbaren Bewässerungsystemen zu arbeiten.
Wie kann man prüfen, ob der Boden ausreichend bewässert ist?
Eine einfache Prüfung, wie weit der Boden mit Wasser durchfeuchtet wurde, kann man bspw. mit einem Spaten vornehmen. So sieht man sehr schnell, wie tief die Flüssigkeit in den Boden vorgedrungen ist. Zahlreiche Tipps für eine richtige Gartenbewässerung haben wir hier für Sie zusammengestellt: Die richtige Bewässerung im Garten.
Formschnitte für Heckenpflanzen
Schnellwachsende Heckenpflanzen wie Zypressen und viele laubabwerfende Heckenpflanzen legen während der Sommermonate schnell an Höhe und Breite zu und verlieren dabei in der Regel ein wenig ihre Form, so dass ein Formschnitt der Heckenpflanzen im August ratsam ist. Ein Rückschnitt der Heckenpflanzen hat aber nicht nur optische Gründe: Neben der Optik profitieren die Heckenpflanzen durch den Formschnitt ebenso in ihrem Wachstum, so dass die Hecken nicht verkahlen, sondern schön und kräftig nachwachsen. Wer weniger häufig zur Heckenschere greifen möchte, kann dahingegen pflegeleichte Heckenpflanzen wählen.
Am besten nicht bei praller Sonne zurückschneiden
Den Rückschnitt der Heckenpflanzen führt man am besten einem bewölkten Tag durch, so dass die freigelegten Triebe nicht sofort der prallen Sonne ausgesetzt sind. Speziell beim Buchsbaum und beim Kirschlorbeer kann dies sonst zu Schäden führen. Beim Kirschlorbeer bietet sich ebenso an, anstatt mit einer Heckenschere mit einer Rosenschere nur selektiv Triebe herauszuschneiden und so den Kirschlorbeer etwas auszudünnen, ohne das Gesamtvolumen vom Kirschlorbeer zu stark zu reduzieren.
Rückschnitt und Entfernen von alten Blüten / Blättern
Im Juni und Juli haben viele Sommerblüher die Hochphase und verwöhnen den Gartenbesitzer mit wunderschönen Blüten in allen erdenklichen Farben und Formen. Wenn diese Blüten der Sommerblüher dann verwelkt sind, ist der passende Zeitpunkt, die alten Blüten zu entfernen. Alte Blätter und Blüten sind immer eine potenzielle Einfallsmöglichkeit für Bakterien und andere Schädlinge, so dass man mit dem Entfernen die Pflanzen vor Bakterien und Schädlingen schützen kann. Nach den teilweise intensiven Hitzephasen im Juli verlieren schon viele Pflanzen früher die Blätter als gewohnt. Daher sollte man bei Ziergehölzen und Blühpflanzen jetzt regelmäßig so eine „Säuberung“ durchführen, indem man die verwelkten Blüten und Blätter herausnimmt. Dann können die Sommerblüher ihre ganze Energie auf die Wintervorbereitung fokussieren.
Besonderheiten beim Rückschnitt von Hortensien / Hydrangea
Etwas Vorsicht ist beim Zurückschneiden von Hortensien geboten, denn hier muss man beim Rückschnitt darauf achten, um welche Sorte Hortensien / Hydrangea es sich handelt. Zum Teil bilden Hortensien die Blütenansätze für das nächste Jahr schon weit im Voraus und wenn man nicht aufpasst, entfernt man diese beim Rückschnitt. Entsprechend gibt es zum Thema Rückschnitt von Hortensien einen eigenen Beitrag, den man hier finden kann: Rückschnitt von Hortensien / Hydrangea.
Zweite Pflanzsaison ab August
Ein Garten lebt von Veränderung, nicht nur durch den stetigen Wuchs der Pflanzen und den ständigen Wechsel der Belaubung und Blütenfarben, sondern ebenso von Neuerungen, die man sich als Hobbygärtner oder Gartenliebhaber überlegt. Im August beginnt die zweite, große Pflanzsaison im Jahr, denn jetzt sind wieder viele Gartenpflanzen mit Wurzelballen (und ab Oktober / November zudem wieder wurzelnackte Pflanzen) erhältlich und pflanzbar. Einen Überblick, welche Pflanzen und Gattungen zu welcher Jahreszeit pflanzbar sind, findet man hier. Daher kann man den August gut nutzen, um Neuerungen im Garten zu planen und je nach Pflanze direkt schon die ersten Pläne umzusetzen.