Jetzt geht vielerorts die Planung für die kommende Gartensaison wieder los und nachdem wir im letzten Beitrag Tipps für die Heckenplanung gegeben haben, folgen heute Hinweise zur korrekten Pflanzung der Heckenpflanzen. So schafft man direkt die optimalen Startbedingungen, damit die neue Hecke sich gut entwickeln kann.
Bei Ballen- und Freilandware: Ballierleinen / Drahtballen nicht entfernen
Die beliebte Ballenware / Freilandware ist bei vielen Heckenpflanzen der Favorit. So liefern wir einen Großteil der immergrünen Heckenpflanzen wie Kirschlorbeer, Thuja, Ilex etc. als Ballenware aus. Kurz vor der Auslieferung werden die im Freiland gezogenen Heckenpflanzen aus dem Feld ausgestochen und der Wurzelballen wird dann mit einem Ballierleinen bzw. bei größeren Pflanzen noch zusätzlich mit einem Drahtgeflecht fixiert. So kann die Heckenpflanze viele Wurzeln „mitnehmen“ und sich am neuen Standort schnell wieder mit Nährstoffen und Wasser versorgen.
Entfernt man das Ballierleinen, gehen wichtige Mikrowurzeln verloren
Immer wieder wird beim Einpflanzen der Fehler gemacht, dass Ballierleinen und das Drahtgeflecht (wenn vorhanden) schon vor dem Einsetzen der Heckenpflanze in das vorbereitete Pflanzloch entfernt wird. Zum Teil wird dann sogar die Erde vom Wurzelballen abgeschüttelt – beides sollte man auf jeden Fall unterlassen, denn dabei verlieren Pflanzen viele, lebenswichtige Mikrowurzeln, die für die spätere die Nährstoff- und Wasserversorgung besonders wichtig sind und das Akklimatisieren am neuen Standort wird wesentlich verlangsamt / erschwert.
Immer mit komplettem Ballen in das Pflanzloch setzen
Setzen Sie die Heckenpflanzen komplett mit dem Ballen in das vorbereitete Pflanzloch. Erst dann sollte das Ballierleinen / Drahtgeflecht oben um den Stamm herum aufgeschnitten werden. Das Entfernen des Ballierleinen oder des Drahtgeflechts ist gar nicht nötig, denn beides verrottet in der Erde.
Erster Rückschnitt der Heckenpflanzen
Freilandware verliert beim Ausstechen aus dem Feld immer einen Teil der Wurzelmasse – im Unterschied zur Containerware, denn diese Heckenpflanzen werden komplett im Topf großgezogen so dass hier keine Wurzeln verlorengehen. Ballenware ist an der Abkürzung „m. B.“ oder „m. DB.“ zu erkennen und hier kann man davon ausgehen, dass zwischen bis zu einem Drittel der Wurzelmasse durch das Ausstechen verlorengeht. Durch diesen Verlust von Wurzelmasse kann die Heckenpflanze nicht mehr die komplette Grünmasse (also Nadeln und Blätter) mit Nährstoffen und Wasser versorgen, so dass ein Rückschnitt der Heckenpflanzen nach Einsetzen notwendig ist.
Rückschnitt um 20-25% empfehlenswert
Der Rückschnitt der Heckenpflanzen sollte immer in Relation zur verlorenen Wurzelmasse erfolgen, so dass man bei immergrünen Heckensträuchern nach dem Einpflanzen am besten die Grünmasse um 20-25% reduziert. Bei sogenannter Wurzelware bzw. wurzelnackten Heckenpflanzen (zu erkennen an der Abkürzung „wn“) kann die verlorene Wurzelmasse aber noch größer sein, so dass der Rückschnitt auch 30-40% ausmachen kann.
Tipp: Kräftiger Rückschnitt direkt nach dem Einpflanzen
Nehmen Sie direkt nach der Pflanzung ruhig einen kräftigen Rückschnitt vor, denn dann ermöglichen Sie der Heckenpflanze, die verbleibende Grünmasse ausreichend mit Nährstoffen und Wasser zu versorgen und gleichzeitig neue Wurzeln am Standort auszubilden zu können. Das Resultat zeigt sich schon nach kurzer Zeit: Eine Heckenpflanze mit einer kräftig grünen und vitalen Erscheinung.
Bewässerung der Heckenpflanzen
Insbesondere in den Anwuchsmonaten sollte man ausreichende Bewässerung achten. Direkt nach dem Einpflanzen sind Heckenpflanzen daher richtig einzuschlemmen. In der Folgezeit nach dem Einpflanzen sollte weiterhin ein Augenmerk auf die Bewässerung gelegt werden. Auch die teilweise genutzte Tröpfchenbewässerung ist bspw. in den ersten Monaten nach dem Einpflanzen nicht genug, um den Wasserbedarf zu decken. Und dann reagieren die Heckenpflanzen wiederum mit gelben / braunen Blättern oder Nadeln und mit einem eingeschränkten Wachstum.
Wärmephasen können problematisch sein
Nicht nur direkt nach dem Einpflanzen sollte man die Heckenpflanzen mit genug Wasser versorgen; besser ist eine regelmäßige Bewässerung. Gleichzeitig sollte man dabei keine Staunässe erzeugen, denn dann würden die Wurzeln der Heckenpflanzen ersticken (Tipps, wie man Staunässe im Garten vermeiden kann, finden Sie hier) .
Wie die beiden letzten Sommer gezeigt haben, kann es auch vermehrt zu Hitzeperioden kommen, in denen eine regelmäßige Bewässerung unabdingbar ist. Neben den Hitzeperioden sollten gerade immergrüne Heckenpflanzen auch im Winter gegossen werden. Besonders im Frühjahr verdunsten Pflanzen über die Grünmasse in der ersten Frühlingssonne schon Wasser, können aus dem gefrorenen Boden aber keine Wasser aufnehmen. Frostfreie Tage sollte daher genutzt werden, um immergrüne Heckenpflanzen zu wässern.
Pflanzanleitung berücksichtigen
Beachten die beim Einpflanzen der Heckenpflanzen sorgfältig unsere Pflanzanleitung für Heckenpflanzen, denn mit einer guten Startphase wird die gesamte Entwicklung der Hecke positiv beeinflusst. Sollte es doch zu Problemen kommen oder Sie haben Fragen rund um die Pflanzung oder Pflege Ihrer neuen Heckenpflanzen, stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Schreiben Sie uns eine kurze Mail oder rufen uns an – wir helfen Ihnen hier gerne weiter.