Die Weihnachtsfeiertage waren in großen Teilen Deutschlands schneefrei – was aber nicht bedeutet, dass die Temperaturen in den kommenden Wochen so mild bleiben müssen. In Deutschland ist der Januar der kälteste Monat, daher sollte man weiterhin auf tiefe Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gefasst sein. Wenn dann der Winter Einzug hält und für Schnee sorgt, sollten dann speziell die immergrünen Gartenpflanzen von der Schneelast befreit werden, um ein Abbrechen von Ästen und Trieben unter dem Gewicht zu vermeiden. Ein wenige Gartenarbeit bleibt also im Januar nicht aus. Gleichzeitig sollten einige frisch gepflanzte Gartenpflanzen speziell im ersten Winter vor zu strenger Kälte geschützt werden, denn selbst eine Pflanze prinzipiell als winterhart gilt – – in jungen Jahren ist häufig trotzdem ein Winterschutz empfehlenswert.
Ihr alter Weihnachtsbaum – der perfekte Kälteschutz für Gartenpflanzen
Nach den Weihnachtstagen bzw. nach den Heiligen drei Königen, haben viele Weihnachtsbäume ausgedient und werden entsorgt (zumindest bei denen, die keinen Weihnachtsbaum mit einem Wurzelballen haben, diesen kann man sonst ja perfekt in den Garten auspflanzen). Neben der Entsorgung auf dem Kompost oder durch eine Abholung kann man den Weihnachtsbaum sehr gut für den eigenen Garten nutzen, denn die Zweige von Nordmanntanne und Co. eignen sich sehr gut als Isolationsschicht für diverse Gartenpflanzen.
Willkommener Kälteschutz für empfindliche Rosen, Stauden und junge Bambus-Pflanzen
Wenn man den Weihnachtsbaum also schön kleinschneidet kann man mit den Zweigen empfindliche Rosen oder Stauden vor der Kälte schützen. Ebenso die Wurzeln von neu gepflanzten Bambus-Pflanzen freuen sich über einen Kälteschutz vor zu starker Kälte und hier können die Zweige vom Weihnachtsbaum ebenso genutzt werden; Details dazu im kommenden Abschnitt.
Ziergehölze und immergrüne Gartenpflanzen von Schneelast befreien

Schneelast kann bei immergrünen Gehölze zum Abbrechen von Ästen und Trieben führen
Die letzten Jahre haben es häufig gezeigt: Weihnachten war wie in diesem Jahr eher grün und verregnet, aber dafür kam der Schnee oftmals noch im darauffolgenden Januar, häufig bis in den Februar oder März hinein. Bei starken Schneefällen benötigen gerade Ziergehölze und immergrüne Gartenpflanzen besondere Aufmerksamkeit, denn für den Schnee können wirkt die Grünmasse wie eine Art Schirm, der viel Schnee auffängt. Mit dem Schnee lastet dann ein großes Gewicht auf den Pflanzen, so dass Äste und Triebe unter diesem Gewicht Schaden nehmen und sogar abbrechen können. Sind die Gartenpflanzen bereits aus anderen Gründen geschwächt, können sie sogar komplett zerfallen. Entsprechend sollte man die immergrünen Heckenpflanzen und Gartenpflanzen regelmäßig entlasten, wenn es innerhalb kurzer Zeit zu starken Schneefällen kommt.
Bei Temperaturen um dem Nullpunkt steigt das Gewicht der Schneelast stark an
Besonders hoch ist die Schneelast, wenn sich die Temperaturen um den Nullpunkt bewegen und der Schnee sich mit Feuchtigkeit geradezu vollsaugt. Hier sollte entsprechend eine erhöhte Aufmerksamkeit gelten und die Schneelast häufiger entfernt werden.
Schutz durch Einwickeln der Gehölze ist eine Alternativ
In Gebieten, die über längere Zeiträume mit großen Schneefällen rechnen (bspw. in höhergelegenen Regionen), ist das Einwickeln von immergrünen Gartenpflanzen / Heckenpflanzen eine Alternative und erspart das ständige Entfernen des Neuschnees. Hierzu kann man diese einfach mit einer Bastmatte einwickeln, so dass nicht mehr ganz so viel Schnee auf den Pflanzen liegen bleiben kann. Gleichzeitig werden Taxus, Thuja etc. durch die Bastmatten stabilisiert. In den meisten flacheren Regionen reicht aber das regelmäßige Entfernen des Schnees.
Sommerblüher sind zum Teil ebenfalls gefährdet
Neben den immergrünen Pflanzen besitzen einige Ziergehölze (häufig Sommerblüher) ein relativ brüchiges Holz, das schon unter geringer Schneelast brechen kann. Um diese Sommerblüher vor Schäden durch herabgefallenen Schnee zu bewahren, sollten auch diese Ziergehölze von großen Schneemassen befreit werden.
Frosttrocknis durch Wässerung vorbeugen

Prunus laurocerasus ‘Caucasica’ / Kirschlorbeer ‘Caucasica’ – sollten auch im Winter gewässert werden
Nicht nur beim gerade angesprochenen Bambus, ebenso bei vielen anderen (insbesondere immergrünen) Gartenpflanzen sollte auf eine ausreichende Wässerung während des Winters geachtet werden. Wie in den vorherigen Monaten bereits erläutert gilt weiterhin, dass besonders immergrüne Gartenpflanzen und Gehölze an frostfreien Tagen Wasser benötigen. An sonnigen Wintertagen wird über die Grünmasse relativ Wasser verdunstet, was immergrüne Blattgehölze am stärksten betrifft (Beispiele hier sind Kirschlorbeer, Bambus, Buchsbaum, Rhododendron etc. – alles immergrüne Gartenpflanzen, die während der Wintermonate ein prächtiges Blattgrün haben und so kontinuierlich viel Wasser verdunsten). Aus dem Boden können die Pflanzen während der Wintermonate nur wenig Wasser aufnehmen und die Gartenpflanzen drohen daher zu vertrocknen – die sogenannte Frosttrocknis setzt den Pflanzen zu. Tatsächlich ist es so, dass ein Großteil der Schäden an Pflanzen, die nach dem Winter auftreten, keine echten Kälteschäden sind, sondern auf die Frosttrocknis – und damit einen Wassermangel während der Wintermonate – zurückzuführen sind.
Milde Perioden im Winter sollten daher zum Gießen der Gartenpflanzen genutzt werden, um diesen Pflanzen zu ermöglichen, dass sie ihren Wasserhaushalt ausgleichen.
Zeit für Rückschnitt, Fällungen & Umpflanzungen – wenn es die Temperaturen zulassen
Wenn im Januar noch milde Temperaturen über Null Grad Celsius herrschen, kann man diesen Zeitpunkt nutzen, um verschiedene Arbeiten an Bäumen, großen Sträuchern usw. zu erledigen. Gerade bei Obst- oder Zierbäumen kann man an frostfreien Tagen im Januar gut einen Rückschnitt durchführen, so dass diese Gehölze im Frühjahr direkt die gesamte Energie auf den neuen Austrieb fokussieren können. Bei Obstgehölzen sorgt das für eine gute Ernte.
Bei Temperaturen unter -3°C keinen Rückschnitt vornehmen
Wenn allerdings sehr niedrige Temperaturen herrschen (weniger als -3°C bis -5°C), sollte man keinen Rückschnitt der Gehölze mehr vornehmen, denn sonst kann es passieren, dass die Zellen an den frischen Schnittstellen gefrieren und platzen. Die Folge wären offene Wunden an den Bäumen, die immer ein potenzielles Einfallstor für Bakterien oder andere Baumkrankheiten darstellen. Wie bei jedem Rückschnitt sind passende Gartengeräte wichtig: Saubere Schnitte sind mit scharfen und exakt arbeitenden Gartengeräten am besten möglich, so dass man hier auf Qualität achten sollte. Stumpfe und unsauber arbeitende Gartengeräte sorgen für Quetschungen, die wiederum eine Quelle für Infektionen und Erkrankungen sein können.
Fällungen und Umpflanzungen von Bäumen und Sträuchern
Neben den regelmäßigen Schnittmaßnahmen kann man im Januar größere Arbeiten wie bspw. Fällungen oder Umpflanzungen vornehmen. Insbesondere Laubgehölze und Bäume sind jetzt vergleichsweise einfach zu roden, weil sie das Laub verloren haben. Die meisten anderen Gartenpflanzen sind jetzt ebenfalls in der Winterruhe, so dass bei den Arbeiten herabfallende Äste nur wenig oder keinen Schaden an den umherstehenden Gartenpflanzen anrichten können – ganz anders als im Sommer, wenn der Garten in voller Pracht steht.
Dies ist nur ein Auszug aller Gartenarbeiten im Januar – den vollständigen Ratgeber finden Sie hier.