Nachdem wir im ersten Teil erläutert haben, wann man bewässern sollte und welche Pflanzen mehr oder weniger Wasser benötigen, geht es heute darum, wie man richtig bewässert und welches Wasser man verwenden sollte.
Welches Wasser nimmt man für die Bewässerung?
Nicht nur die Menge, also wie viel man bewässern sollte, auch das womit stellt häufig eine wichtige Frage dar. Nimmt man normales Leitungswasser, Grundwasser oder Regenwasser? Diese Frage stellen sich viele Hobbygärtner und die Antwort hängt nicht nur vom Preis ab. Regenwasser ist das ideale Wasser für die Bewässerung von Gartenpflanzen, denn im Regenwasser sind wenige Salz gelöst (im Gegensatz zum Brunnen- oder Leitungswasser) und gleichzeitig hat Regenwasser nur eine geringe Wasserhärte. Gleichzeitig ist Regenwasser günstig und kann einfach über Dachflächen gesammelt und in Zisternen oder Regenwassertanks gespeichert werden. Besonders dekorativ sind hier bspw. alte Weinfässer als Regentonnen.
Brunnenwasser ist für die Gartenbewässerung in Deutschland ebenfalls sehr beliebt, häufig aber salziger und härter und gleichzeitig sehr kalt (gerade wenn es direkt aus dem Grund gepumpt und zur Bewässerung verwendet wird). Diesen Temperaturunterschied mögen Gartenpflanzen nicht sehr gerne. Preislich ist Brunnenwassern ebenfalls sehr günstig, weil sich der Preis auf die Stromkosten für die Pumpe beschränkt.
Normales Leitungswasser kann auch für die Bewässerung verwendet werden, ist aber preislich oftmals die teuerste Alternative, denn je nach Gartengröße benötigt man schnell große Mengen. Nimmt man bspw. eine Wassermenge von 20l/m² Gartenfläche und pro Woche und rechnet man 20 Bewässerungswochen pro Jahr für ein Grundstück mit 400m², so kommt man auf 160m³ Wasser, die nur für die Gartenbewässerung verwendet werden. Je nach Region in Deutschland schwanken die Wasserpreise stark – auch Preise von über 5€ / m³ Trinkwasser sind möglich, so dass dann für die Gartenbewässrung gut 900€ pro Jahr anfallen würden.
Die richtigen Bewässerungsmethoden
Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der einzelnen Gartenpflanzen am besten gerecht zu werden, sind einfache Flächenberegnungssysteme, wie normale Rasensprenger, für die Beregnung des kompletten Gartens nicht unbedingt ideal. Sogenannte Vielflächenregner sind besser geeignet, die einzelne Flächen auch unterschiedlich stark beregnen können.
Wichtig: Lieber weniger häufig, dafür gründlich
Natürlich kann man auch ganz klassische mit Gießkanne oder dem Gartenschlauch die Bewässerung durchführen. Allgemein gilt, dass man besser weniger häufig, dafür dann gründlich bewässert. Nur dann kann das Wasser auch die tieferen Erd- und Wurzelschichten erreichen, eine Faustregel gibt hier Wassermengen von 20-40l / m² an.
Häufig sieht man auch eine sogenannte Tröpfchenbewässerung. Sie stellt zwar eine kontinuierliche Wasserversorgung der Pflanzen sicher, kann aber gerade in extremen Hitzeperioden manchmal nicht ausreichend sein, so dass man hier noch zusätzlich mit Schlauch oder Gießkanne wässern muss.
Vollautomatische Bewässerungssysteme
Inzwischen gibt es zahlreiche Bewässerungssysteme, die auch eine individuelle Bewässerung ermöglichen (bspw. vollautomatische Systeme, computergesteuerte Systeme, Systeme, die niederschlagsabhängig arbeiten etc.). Auch ferngesteuerte Gartenbewässerung (bspw. aus dem Urlaub) ist so problemlos möglich (einige Systeme lassen sich bspw. per App auf dem Smarthone steuern), so dass es hier keine Grenzen für technikaffine Hobbygärtner mit entsprechendem Geldbeutel gibt. Prinzipiell sollten Bewässerungssystem sorgfältig geplant werden und immer die jeweiligen Pflanzen mit einbeziehen, die durch die Bewässerungssysteme mit Wasser versorgt werden sollen.
Wurzeln brauchen das Wasser – nicht die Blätter
Bei der Bewässerung stehen immer die Wurzeln im Vordergrund, nicht die Blätter. Gerade bei der Bewässerung mit Gießkanne, Gartenschlauch etc. sollte man dies berücksichtigen. Bei Großgehölzen kann man auch einen Gießrand um die die Gehölze ziehen, damit das Wasser wirklich dort auch im Boden versickert.