Liebe Gartenfreunde und Hobbygärtner,
heute widmen wir uns einer Frage, die uns immer wie am Telefon oder auch per Mail gestellt wird, nämlich ob man das Ballierleinen bzw. das Drahtgeflecht vom Wurzelballen entfernen sollte, bevor die Pflanzen in das Pflanzloch gesetzt werden.
Wie wir in einen anderen Beitrag schon einmal erläutert haben, gibt es unterschiedliche „Wurzelverpackungen“ – wurzelnackt, mit Ballen bzw. Drahtballen oder mit Container. Gerade bei den Heckenpflanzen und bei den Laub- und Nadelgehölzen ist die sog. Ballenware (abgekürzt m.B. [was „mit Ballen“ bedeutet oder m.DB. was „mit Drahtballen“ bedeutet) die mit Abstand beliebteste Wurzelverpackung. Diese auch Freilandware genannte Art der Wurzelverpackung ist im Frühjahr und Herbst verfügbar und bietet ein attraktives Preis-Leistungsverhältnis und gleichzeitig ist die Ausfallwahrscheinlichkeit sehr gering. Gerade bei größeren Wurzelballen wird dieser nicht nur mit einem Ballierleinen fixiert, sondern zusätzliche noch mit einem Drahtgeflecht umgeben, damit dieser vollständig auch beim Kunden ankommt. Nur ein Ballierleinen würde bei den großen Wurzelballen das Gewicht nicht halten können.
Soll das Drahtgeflecht oder das Ballierleinen vor dem Einsetzen entfernt werden?
Eine Frage, die uns immer wieder von unseren Kunden erreicht ist, ob sie das Ballierleinen (bei kleineren Wurzelballen) oder das Drahtgeflecht vor dem Einpflanzen entfernen sollen. Unsere Antwort ist hier immer eindeutig: AUF GAR KEINEN FALL! Wird das Ballierleinen oder das Drahtgeflecht vor dem Einpflanzen entfernt, fällt häufig Erde vom Wurzelballen ab und die für die Pflanzen äußerst wichtige Mikro-Wurzeln können mit abreißen. Die Folge ist, dass die Pflanze nach dem Einpflanze nicht mehr ausreichend Nährstoffe und Wasser aufnehmen kann und mindestens ein sehr großzügiger Rückschnitt notwendig ist – vielleicht die Pflanze sogar nicht überlebt.
Was macht man mit dem Drahtgeflecht oder dem Ballierleinen nach dem Einpflanzen?
Erst nachdem die der Pflanze mit dem kompletten Wurzelballen in das Pflanzloch eingesetzt wurde, kann man das Ballierleinen oder Drahtgeflecht um den Stamm herum aufschneiden. Das Material verrottet dann innerhalb kurzer Zeit und stellt für die Heckenpflanze, das Laub- oder Nadelgehölz kein Problem dar. So geht man sicher, dass die Pflanze einen Großteil der Wurzelmasse behält und ein Anwachsen am neuen Standort erleichtert wird.
Nur bei der sog. Containerware, also den Pflanzen, die ein einem nicht verrottbaren Kunststoff-Topf geliefert werden, hebt man die Pflanzen direkt aus dem Container in das vorbereitete Pflanzloch.
Viele Grüße,
Alexander Kipp
Vom Team der Baumschule NewGarden