Im Parkett machen sich Kratzer bemerkbar, bei den Fliesen platzt eine Ecke ab und der Teppich unterliegt einem natürlichen Verschleiß. Dass Bodenbeläge im Laufe der Jahre nicht schöner werden, sollte jedem klar sein. Rasen hingegen, der nicht nur betreten wird, sondern auch der Laune von Mutter Natur ausgesetzt ist, muss viel mehr aushalten, um immer grün und gesund auszusehen.
Damit das Grün im Garten auch seine naturgetreue Farbe behält, müssen Gartenbesitzer Know-how besitzen und dieses als korrekte Rasenpflege umsetzen. Ein Rasen wird nur dann saftig grün sein, wenn alles stimmt: Beginnend mit der Auswahl des Saatguts über die Aussaat und Rasenpflege bis hin zum Mähen, Bewässern und Düngen. Sollte sich Unkraut oder eine Krankheit dennoch bemerkbar machen, lässt sich ein solches Problem relativ einfach lösen, wenn man rechtzeitig eingreift.
Der Rasen – mehr als nur ein paar grüne Halme
Auf den ersten Blick erweckt der Rasen den Eindruck, dass er einfach nur aus einigen grünen Halmen besteht, die dicht beieinanderliegen und so eine schöne, teppichähnliche Fläche bilden. In Realität besteht jede Rasenfläche aus unterschiedlichen Gräsern. Je nachdem, wie man sie kombiniert, entstehen verschiedene Rasenarten:
- Zierrasen
- Gebrauchsrasen
- Strapazierrasen
- Landschaftsrasen
- Kräuterrasen
In Europa unterscheidet man im Grunde zwischen acht verschiedenen Gräserarten. Zu den wichtigsten Gräsern gehören:
- Deutsches Weidelgras (Lolium perenne): Es ist das Hauptgras in praktisch allen Rasenarten und eignet sich für Strapazierrasen besonders gut.
- Straußgräser (Agrotis sp.): Kommt im Zierrasen sowie Tiefschnittrasen für Golf zum Einsatz.
- Läger-Rispe (Poa supina): Eignet sich für Zierrasen aber auch Schatten- oder Strapazierrasen.
- Wiesen-Rispe (Poa pratensis): In vielen verschiedenen Rasenmischungen zu finden, insbesondere im Strapazierrasen.
- Ausläufer-Rot-Schwingel (Festuca rubra rubra): In Landschafts- und Gebrauchsrasen, Blumenwiesen und Kräuterrasen zu finden.
- Schaf-Schwingel (Festuca ovina): Geeignet für Trockenlagen im Landschafts- und Gebrauchsrasen.
- Rot-Schwingel (Festuca rubra commutata): Kommt in Zierrasen, Kräuterrasen, Blumenweisen, Gebrauchs- und Landschaftsrasen zum Einsatz.
- Rohr-Schwingel (Festuca arundinacea): Besonders häufig in Mischungen für begrünte Parkplätze und Trockenrasen zu finden.
Die Funktion der Rasenfläche
Wie bereits erwähnt, besteht die Rasenfläche aus verschiedenen Gräsern. Sie versorgen sich, wie jede andere Pflanze, mit Wasser und Nährstoffen, die sie über ihre Wurzeln aufnehmen.
In einem natürlichen Kreislauf, im Wald beispielsweise, fallen Blätter von den Bäumen und sorgen durch ihre Zersetzung für einen nährstoff- und humusreichen Boden. Verbraucher mähen allerdings ihren Rasen und fangen den Schnitt auf. Dadurch wird dem Boden Humus genommen, die Folge: Er verdichtet sich und wird fest. Wasser kann nur noch schwer abziehen, wodurch die Wurzeln zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe erhalten.
Je schlechter die beschriebenen Bedingungen sind, desto leichter fällt es Unkräutern, den Rasen zu verdrängen. Der Rasen beginnt, zu vergilben, er wird lückenhaft und von Unkraut überwachsen.
5 Merkmale, an denen eine falsche Pflege erkennbar ist
- Rasen ist gelblich, bleich: Häufiges Mähen entzieht dem Rasen einen Teil seiner Nährstoffe. Fehlt eine entsprechende Düngung, kann die Rasenpflanze nicht mehr wachsen. Die Rasenhalme werden langsam gelblich und hell. Moos und andere Beikräuter übernehmen die Oberhand.
- Mit Moos ist nichts los: Moos nicht das gewünschte Grün, welches man zwischen seinen Grashalmen sehen möchte. Es wächst überall dort, wo Schatten von Häusern, Bäumen, Hecken und anderen Dingen begünstigt wird.
- Filz macht sich breit: Tote Wurzeln, abgestorbene Gräser und Mähresten – auch sie begünstigen das Wachstum von Moos. Unter diesen Bedingungen kann der Rasen kaum Wurzeln schlagen.
- Entkalkte Böden: Böden, die entkalkt sind, haben einen niedrigen pH-Wert. Die Rasenpflanze kann sich unter diesen Bedingungen nicht entwickeln, stattdessen wächst Moos und breitet sich aus.
- Krankheiten: Wenn der Rasen von gelben, ringförmigen Flecken mit einem Durchmesser von 15 bis 20 Zentimetern geziert wird, leidet er unter Rotspitzigkeit. Verantwortlich für diese Krankheit ist ein Pilz, der Feuchtigkeit liebt.
Die Ursachen beheben
Die Rasenreparatur ist keine unmögliche Maßnahme, wenn man schnell handelt. Viele Gartenbesitzer gehen allerdings davon aus, dass es ausreicht, die Grünfläche regelmäßig zu mähen, wässern und düngen. Trotz dieser Pflegemaßnahmen kann der Rasen erkranken. Dann hilft nur noch eine Reparatur. Wie diese auszuführen ist, erklärt dieser Artikel.
Wer sich die Arbeit ersparen möchte, der beugt natürlich vor:
- regelmäßig düngen
- Unkraut entfernen
- in bestimmten Abständen mähen
- pH-Wert gelegentlich überprüfen
Sinnvoll ist es auch, von Anfang an die richtige Rasenart zu wählen. Wer tobende Kinder besitzt, benötigt einen Rasen, der dieser Belastung standhält – der Spielrasen zum Beispiel. Ein solcher Rasen besteht aus Weidelgras und Rot-Schwingel – zwei besonders robusten Gräsern.