Liebe Gartenfreunde und Hobbygärtner,
über wenige Themen können sich Hobbygärtner und Fachleute so lange unterhalten wie den richtigen Dünger für den heimischen Garten. Fragt man drei verschiedene Gartenliebhaber, bekommt man mit ziemlicher Sicherheit auch drei Meinungen, welcher Dünger für den Garten ideal ist. Die Auswahl ist ja auch groß – angefangen vom heimischen Kompost und von Produkten aus dem Handel ist das Spektrum der verschiedenen Dünger-Optionen fast unendlich und so steht jeder Hobbygärtner über kurz oder lang vor der Frage, welcher Dünger ideal ist, Volldünger oder doch lieber Spezialdünger, mineralischer Dünger oder doch lieber organischer Dünger? Wir erläutern heute die wichtigsten Fragen, die man bei der Auswahl des passenden Düngers beachten sollte.
Nährstoffbedarf des Bodens prüfen
Vor der Auswahl des Düngers empfehlen wir erst einmal zu überprüfen, welche Nährstoffe der Boden überhaupt benötigt um den Gartenpflanzen eine optimale Wachstumsbasis zu bieten. Wir empfehlen dafür eine Bodenanalyse, die bspw. beim LUFA für wenig Geld durchgeführt werden kann. Dann hat man einen guten Überblick, kann gezielt düngen und spart so viel Geld und der Umwelt unnötige Belastungen, denn die überwiegende Mehrheit der Hobbygärtner neigt zu einer Überdüngung des Bodens, insbesondere mit Phosphat.
Kompost als Dünger – mit Bedacht einzusetzen
Prinzipiell kann Kompost ein sehr guter Dünger sein, allerdings weiß man nie genau, welche Nährstoffe sich in welcher Konzentration im Kompost befinden. Bevor man also Kompost als Dünger nutzt, sollte man diesen auf den Nährstoffgehalt überprüfen lassen. Diese Prüfung muss regelmäßig wiederholt werden, denn mit der Zusammensetzung des Komposts ändert sich wahrscheinlich auch die Nährstoffzusammensetzung des Komposts. Insgesamt ist Kompost als prinzipiell geeignet, aber in der Anwendung etwas aufwändiger als handelsübliche Dünger.
Organischer oder mineralischer Dünger?
Der größte Unterschied zwischen den beiden Düngersorten ist die Zeit bis zum Einsetzen der Wirkung. Mineralischer Dünger setzt häufig schon recht schnell viele Nährstoffe frei, wohingegen organischer Dünger (wie bspw. Hornspäne etc.) erst von Mikroorganismen abgebaut werden müssen. Je kleiner das organische Dünger-Granulat ist, desto schneller können setzt auch die Wirkung auch diese Dünger-Sorten ein (wenn man bspw. anstatt von Hornspänen Hornmehl als Gartendünger verwendet). Ebenso gibt es Mineraldünger, die eine Depotwirkung haben und so über einen langen Zeitraum die Nährstoffe an die Umgebung freisetzen.
Volldünger oder Spezialdünger?
Hier verweisen wir wieder auf unseren Tipp vom Anfang: Wenn man den Nährstoffgehalt des Bodens kennt und ebenso den Nährstoffbedarf der Gartenpflanzen berücksichtigt, kann man gezielt Dünger einsetzen und so Geld sparen und unnötige Umweltbelastungen durch Überdüngung vermeiden. Wer allerdings den Nährstoffgehalt des Bodens nicht kennt, ist mit einer vorsichtigen Gabe von Volldünger in der Regel nicht so schlecht beraten. Selbstverständlich sollte der jeweilige Düngebedarf der Gartenpflanzen berücksichtigt werden.
Dies sind nur einige Aspekte, die beim Düngen berücksichtigt werden sollen. Neben den Düngerarten ist auch der Zeitpunkt ein wichtiger Faktor beim Düngen. Wann welcher Dünger gegeben werden sollte, erfahren Sie z. B. regelmäßig in unserem Jahreskalender der Gartenpflege, wo wir Monat für Monat die aktuellen Tipps und Empfehlungen für einen schönen Garten geben.
Viele Grüße,
Alexander Kipp
Vom Team der Baumschule NewGarden