Immer wieder erreichen uns Bilder von unseren Kunden, auf denen Pflanzen im Winter einen vermeintlichen Kälteschaden haben und erfroren sind, aber in Wirklichkeit zeigen die Bilder meistens ein anderes Phänomen: Sie zeigen die sogenannte Frosttrocknis an Gartenpflanzen, die insbesondere immergrüne Pflanzen betrifft.
Frosttrocknis – Häufigste Ursache für Pflanzenprobleme in der kalten Jahreszeit
Während viele Gartenfreunde und Hobbygärtner im Frühling und Sommer den Garten wegen der vorherrschenden, hohen Temperaturen fleißig bewässern, wird dies in der kalten Jahreszeit gerne etwas vernachlässigt, denn auf der einen Seite sind die Temperaturen nicht so hoch und gleichzeitig haben viele Pflanzen nur noch wenig Grünmasse, über die Wasser verdunstet werden könne. Gerade bei immergrünen Pflanzen (wie Kirschlorbeer, Buchsbaum, Rhododendron uvm.) führt diese Annahme aber häufig zu dem oben genannten Problem der Frosttrocknis, denn wie der Name schon sagt, wird bei hier über die vorhandene Grünmasse auch während der kalten Jahreszeit viel Flüssigkeit verdunstet.
Wassermangel ist Ursache für Frosttrocknis
Die Frosttrocknis ist der Fachbegriff für einen Wassermangel während der kalten Jahreszeit, der dadurch entsteht, dass über die Blätter / Nadeln einer Pflanze weiterhin Wasser verdunstet wird, aber aus dem gefrorenen Boden kein Wasser aufgenommen werden kann – die Pflanzen vertrocknen und überstehen teilweise die kalte Jahreszeit nicht. Was auf den ersten Blick von vielen auf die Kälte zurückgeführt wird, ist in Wirklichkeit schlichter Wassermangel und die Pflanzen vertrocknen. Entsprechend gleichen die Symptome der Frosttrocknis auch denen des normalen Wassermangels: Blätter verwelken, Nadeln färben sich braun und ganze Triebe können absterben.
Frosttrocknis vorbeugen – Ausreichend wässern und Pflanzen mit Vlies schützen
Um Schäden durch die sogenannte Frosttrocknis vorzubeugen, muss man an frostfreien Tagen auch im Winter unbedingt an die Wässerung der Gartenpflanzen denken. Gerade die oben bereits genannten immergrünen Gartenpflanzen sollten das ganze Jahr über regelmäßig gewässert werden, damit sie das verdunstete Wasser ausgleichen können. Wenn es zu längeren Frostperioden kommt, wird der Effekt der Frosttrocknis oftmals offenbar und dann ist eine zeitnahe Wässerung mit den ersten steigenden Temperaturen ratsam, um den immergrünen Pflanzen die Möglichkeit zu geben, den Wasserhaushalt wieder auszugleichen. Auch mit der ersten Frühlingssonne kann der Effekt der Frosttrocknis verstärkt einsetzen: Während die Grünmasse im ersten Sonnenschein schon Wasser verdunstet, kann der Boden noch gefroren sein, so dass die Pflanze kein Wasser aus dem Substrat beziehen kann. Das Resultat ist ein Wassermangel. Hier sollten Hobbygärtner ebenfalls den Wasserhaushalt im Auge behalten und bei den ersten Plusgraden mit einer Wässerung der Pflanze die Chance geben, der Frosttrocknis und damit bleibenden Schäden zu entgehen.
Ebenso kann man Pflanzen mit einem Vlies vor einer erhöhten Verdunstung schützen. Wenn die Grünmasse einer Pflanze mit einem Schutzvlies eingehüllt wird, kann der Wind sie hier nicht erreichen und die Verdunstung wird reduziert. Eine regelmäßige Wässerung bei offenem Wetter ist trotzdem empfehlenswert.