Die Hainbuche (Carpinus betulus) ist keine echte Buche, sondern zählt zur Familie der Birkengewächse. Sie ist robust und anspruchslos. Die Hainbuche toleriert die meisten Böden, wenn sie mäßig trocken bis feucht und sauer bis alkalisch sind. Außerdem gedeiht sie ebenfalls auf Sand- und Tonböden, die nicht zu nährstoffarm sind.
Die Hainbuche verträgt sogar kurze Überschwemmungen und einen höheren Grundwasserstand und wächst sowohl in der Sonne, wie auch im Schatten. Sie ist zuverlässig frosthart, windresistent und hat ein hohes Ausschlagsvermögen (d.h. sie ist im Bereich des Wurzelwerkes sehr durchsetzungstark gegenüber benachbarten Pflanzen).
Hainbuchen färben das Laub im Herbst leuchtend gelb. Sie ist ein wichtiges Landschaftsgehölz mit vielen Einsatzmöglichkeiten. Die Hainbuche ist sehr schnittverträglich. Entsprechend sollte sie 2x pro Jahr geschnitten werden, falls sie als Heckenpflanze dient. Das sommergrüne Laub ergibt einen wertvollen Humus und wirkt bodenverbessernd. Sie zählt zu den Vogelschutz- und Nähstoffgehölzen.
Die Hainbuchenhecke gehört zu den sommergrünen Hecken. Ihr Laub fällt früher ab als bei ihren Namensverwandten der Buche. Es ist zu beachten, dass die Carpinus betulus Hecke im Winter nur noch eingeschränkt Sichtschutz bietet.
Mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 40cm gehört die Hainbuche / Carpinus Betulus zu den am schnellsten wachsenden Heckenpflanzen und ist daher für viele Hobbygärtner eine gute Option, wenn man einen schnellen Sichtschutz für die Sommermonate benötigt.
Optimale Pflanzzeit für Hainbuchen / Carpinus Betulus
Teilweise können Gehölze auch außerhalb der Vegetationszeit im Herbst und im Frühjahr gepflanzt werden. Die Nachfrage und somit auch das Angebot an Containerpflanzen nimmt immer mehr zu. Somit verlängert sich die Pflanzsaison. Containerpflanzen erleiden beim Umpflanzen keinen Wurzelverlust und können bei entsprechender Pflege und Bodenverhältnissen fast ganzjährig gepflanzt werden. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Pflanzen am besten gedeihen, wenn sich Pflanzzeit an den entsprechenden Vegetationsrhythmus angelehnt wird.
Wenn die größere Hitze im Sommer vorbei ist und die herbstlichen Niederschläge einsetzen, kann die Pflanz ihre Vegetationsruhe durch Eintrocknen der Blätter und Laubabfall ankündigen – dann beginnt im Herbst die Pflanzzeit für Hainbuchen / Carpinus Betulus, genau wie für viele andere laubabwerfende Heckenpflanzen.
Sobald im Frühjahr der Boden auftaut und bearbeitet werden kann (kurz vor Beginn des neuen Austriebs der Hainbuchen), beginnt auch hier die Pflanzsaison. Die Hainbuchen werden genau so tief gepflanzt, wie sie auch in der Gärtnerei oder Baumschule standen. Sowohl im Herbst als auch im Frühling ist es wichtig, häufiges Gießen nicht zu vernachlässigen (auch wenn es regnet). Die Wurzeln müssen vollständigen Kontakt mit der Erde haben, um Hohlräume zu vermeiden in denen die Wurzeln dann vertrocknen könnten. Das gilt für alle neuen Anpflanzungen.
Düngeempfehlung für Hainbuchen
Grundsätzlich gilt beim Düngen, weniger ist mehr – genauso gilt es für Hainbuchen. Um eine bedarfsgerechte Düngung durchzuführen ist es ratsam, vor Pflanzbeginn eine Bodenuntersuchung vorzunehmen. Diese Untersuchung kann von verschiedenen Instituten durchgeführt werden, eine von ihnen ist die LUFA. Die LUFA erteilt Auskunft über die Bodenart oder Bodentyp, ermittelt den pH-Wert und gibt eine entsprechende Düngeempfehlung anhand der Nährstoffgehaltes.
Nach dem Neuaustrieb der Hainbuchenhecke kann gedüngt werden. Mit einem organisch-mineralischen Spezialdünger, z. B. Osmocote oder Basacote. Diese Dünger haben eine Langzeitwirkung von mehreren Monaten und dürfen nur in der Wachstumsphase ausgebracht werden (Ende Februar – Ende Juli). Danach sollte keine Düngung mehr erfolgen, denn die Pflanzen können sonst nicht ausreifen (verholzen) und wachsen weiter, so dass sich die Triebe krautig entwickeln und Frostschaden droht. Vorsicht ist auch beim Einsatz von Kunstdünger oder Mineraldünger geboten, da diese Dünger schnell überdosiert werden. Zudem sollte man stets auf Herstellerangaben achten, da im Künstdünger Nährstoffe enthalten sind, die von der Pflanze direkt aufgenommen werden. Bei fälschlicher Anwendung kann es zu schweren Verbrennungen führen (Osmose des Wassers führt zur höheren Salzkonzentration).
Rückschnitt von Hainbuchenhecken
Ebenso wie die Fagus-Sorten (Rotbuche und Blutbuche) sollte auch die schnellwachsende Hainbuche zweimal pro Jahr in Form gebracht werden. Um die Brutzeit der Vögel nicht zu stören, sollte der erste Rückschnitt nach der Frühjahrspflanzung um den 24. Juni stattfinden.
Damit die Hainbuchenhecke sehr dicht wird und einen guten Sichtschutz bietet, empfiehlt es sich, Ende Februar einen kräftigen Rückschnitt vorzunehmen. Der frühe Termin hat den Vorteil, dass die Triebe noch nicht im Saft stehen und die Brutzeit der Vögel noch nicht begonnen hat.
Wurde die Buchen-Hecke im Frühjahr auf die gewünschte Höhe und Breite geformt, braucht sie eine gewisse Zeit um sich zu regenerieren. Sie treibt anschließend im Mai wieder kräftig aus. Ein zweiter Rückschnitt erfolgt dann nach dem 24. Juni.
Die Hainbuchenhecke sollte nicht bei starker Hitze beschnitten werden, da hierdurch entstehende Schnittstellen zu Verbrennungen des Laubes führen können. Beim Schneiden der Hainbuchenhecke ist darauf zu achten, dass sie sich nach oben verjüngt und entsprechend oben schmaler als unten beschnitten wird. Diese Art des Schnittes lässt die Hecke dichter werden, jedoch sollte die Heckenbreite an den natürlichen Wuchs der jeweiligen Heckenpflanzen angepasst werden.