Ihre Frage:
Liebes New-Garden-Team,
wir haben im letzten Jahr zahlreiche Thuja-Lebensbäume gepflanzt und jetzt werden die Thuja zunehmend braun und teilweise sterben ganze Triebe ab. Hier sehen Sie auch einige Fotos der betroffenen Pflanzen.
Können Sie mir einen Tipp geben, was die Ursache für die Probleme der Thuja sein könnten und was wir dagegen unternehmen können?Danke für Ihre Hilfe und viele Grüße ins Münsterland,
Eine Kundin der Baumschule NewGarden
Unsere Antwort:
Sehr geehrte Kundin,
Die verschiedenen Thuja Arten gehören in unseren Gärten zu den am häufigsten gepflanzten Heckenpflanzen. Jedoch sind in den letzten Jahre vermehrt Schäden an den Lebensbäumen aufgetreten, die sich durch Braunverfärbung oder sogar durch Absterben ganzer Pflanzen äußern. Die Gründe für die Schäden können ganz unterschiedlich sein und teilweise sind die Schäden auch auf mehrere Schadfaktoren gleichzeitig zurückzuführen.
Um zu verstehen, warum die Thuja-Pflanzen leiden, muss man ihre Bedürfnisse und ihre Ansprüche an den Standort kennen. Der Abendländische Lebensbaum, Thuja occidentalis, kommt natürlicherweise in den Sumpf- und Moorwäldern im nordöstlichen Nordamerika vor. Das fein verzweigte Wurzelwerk des Lebensbaumes verläuft sehr flach und oberflächennah (die Thuja gehört damit zu den Flachwurzlern) und reagiert äußerst empfindlich auf Bodentrockenheit. Obwohl Lebensbäume, wie die meisten anderen Nadelgehölze auch, eine höhere Luftfeuchtigkeit bevorzugen, kommen sie auch mit trockenerer Luft zurecht, wenn der Boden feucht genug ist. Optimal wächst Thuja occidentalis in feuchten, nährstoffreichen Böden.
Bei den auf den Bildern zu erkennenden Schäden handelt es sich möglicherweise um die Baumlaus. Dieser Schädling äußert sich dadurch, dass Nadeln und Triebe zunächst im Inneren der Pflanze gelb- bis rötlich-braun werden. Die äußeren Bereiche der Thuja bleiben noch grün. Später sind die Befallsstellen hell-beige bzw. vollständig verbräunt, und bei Wind oder Berührung fallen die Nadeln leicht ab. Abhängig von der Stärke des Befalls sind Teile oder auch die gesamte Pflanze betroffen. Zudem tritt ein schwarzer Belag auf den Pflanzenteilen an den Befallsstellen auf. Dabei handelt sich um Rußtaupilze, die sich auf den Honigtau-Ausscheidungen der Baumlaus entwickeln. Erst beim genauen Hinschauen entdeckt man im Innenbereich der Pflanze die 1,8 bis 3,9 mm großen Tiere in dichten Kolonien an den Trieben. Ihre orange- bis gelblich-braune Färbung sorgt für eine sehr gute Tarnung auf der Rinde der Thuja.
Hier sind einige Pflanzenschutzmittel, die gegen Baumläuse eingesetzt werden können:
– Micula (Rapsöl)
– Schädlingsfrei Careo (Acetamiprid)
– Schädlingsfrei Careo Konzentrat (Acetamiprid)
– Neudosan (Kali-Seife)
– Bayer Garten Kombi-Schädlingsfrei (Thiacloprid)
– Spruzit Schädlingsfrei (Pyrethrine + Rapsöl)
Detaillierte Informationen zur Anwendung erhalten Sie auch in der Broschüre vom LTZ Baden Württemberg, die sie hier herunterladen können: Pflanzenschutz im Haus- und Kleingarten zur Bekämpfung von Baumläusen an Thuja – 2015 [pdf, 514 KB] (15.06.2015)
Insektizide sollten erst ab einer Temperatur von mind. + 10° C eingesetzt werden.
Viele Grüße aus dem Münsterland,
Maria Ketteler-Droste
Vom Team der Baumschule NewGarden